Ein wenig erschöpft klang Herta Stumpf, als sie sich – wie alle Jahre wieder zu Beginn der Adventszeit – in der Redaktion meldete, um über ihre Initiative „Katzen in Not“ zu berichten. Und wie jedes Jahr sagte sie am Ende leise seufzend, dass sie ja eigentlich reduzieren möchte, aber dass sich halt auch 2015 kein Nachfolger gefunden habe.
Das Geld war wieder knapp in der Privatinitiative der Schweinfurterin, auch das keine Überraschung. Der Erlös aus den Flohmärkten am Oberen Markt, aus den Verkäufen im Internet und aus Spenden decke die hohen Futter- und Tierarztkosten nicht, sagte Stumpf. Immerhin koste es 120 Euro, eine Katze zu kastrieren. „Das macht doch kein Bauer“, sagt Herta Stumpf. Drei von zehn Flohmärkten waren verregnet, die übrigen nicht besonders lukrativ. Das gelte auch für die Internetverkäufe. Allerdings ist Stumpf dankbar, dass ihre Freunde Monika und Manfred Henneberg aus Sennfeld sie dabei unterstützen. Wenn das Geld knapp wird, schieße sie aus ihrer eigenen Tasche zu oder koche, wie an diesem Tag, Marmelade, um sie zu verkaufen.
Ohne Unterstützung aus dem Bekannten- und Familienkreis könnte die Rentnerin ihre Hilfe für herrenlose Katzen seit Jahren nicht mehr bewältigen. Schwager Werner Weiß aus Hofheim kauft Futter und Streu ein und fährt kranke Katzen zum Tierarzt. Schwester Ingrid begleitet Herta Stumpf bei ihren Fahrten durch die Region, wenn wieder jemand angerufen und von herrenlosen Katzen berichtet hat. In drei Fällen, erzählt Herta Stumpf, sind Leute einfach ausgezogen und haben ihre Katzen vor die Türe gesetzt. Zwei dieser Fälle ereigneten sich in Schweinfurt. „Beim Einfangen der Streuner muss man zu zweit sein und Erfahrung haben“, sagt sie.
Froh ist sie auch über die Pflegeplätze bei Bekannten, die solange eine Katzen aufnehmen, bis ein neues Zuhause gefunden ist. Futter und ärztliche Betreuung zahlt allerdings Herta Stumpf. Derzeit hat sie drei kleine und ein paar erwachsene Kätzchen, die sie gerne vermitteln würde. Ältere Tiere, die keiner mehr will, bekommen seit Jahren in Königsberg ihr Gnadenbrot, in dem alten Haus am Salzmarkt, das Herta Stumpf gehört.
Wie jedes Jahr bittet die Schweinfurterin um Hilfe. Willkommen ist jeder, der auf den Flohmärkten einkauft, Futter oder Geld spendet. Spendenkonto „Katzen in Not“, DE 77 7935 0101 0000 8628 88, Sparkasse Schweinfurt. Weitere Infos, auch über die zu vermittelnden Kätzchen, unter Tel. (0 97 21) 88 92 5.