Lindach (BG) "Ich möchte gewisse Fähigkeiten und Techniken erlernen" erhofft sich Claudia Blaurock aus Gerolzhofen, die gemeinsam mit acht weiteren Frauen und einem Mann am zweitägigen Malkurs von Isolde Folger aus Lindach teilnahm.
Die Künstlerin begab sich damit auf neues Terrain, denn es ist das erste Mal, dass sie eine solche Veranstaltung anbietet. Erfahrung als Dozentin hat die Lindacherin bereits gesammelt. Sie unterrichtete an der Freien Akademie in Bad Reichenhall, wo sie ein Seminar hält.
In dem zwölfstündigen Kurs, mit dem die Sommerakademie in Lindach eröffnet wurde, versucht Isolde Folger ihren Schülern Grundlagen des Malens und Zeichnens zu vermitteln. Die Teilnehmer sollen sich in das Malen hinein finden, Hemmungen ablegen und Erfahrungen sammeln. Den Fortgeschrittenen gibt sie Anregungen und Tipps. "Ziel ist es, die persönliche Kreativität weiter zu entwickeln mit allen technischen Voraussetzungen, die dafür nötig sind. Jeder wird individuell bei seiner Arbeit unterstützt", so Isolde Folger.
Der erste Kurstag stand unter dem Motto "Jahreszeiten". Jeder brachte auf das Papier, was ihm dazu einfiel. "Ich will erst einmal sehen, was und wie jeder Teilnehmer malt und was für ein Farbgefühl er hat", erläutert die 40jährige. Nachdem die Werke fertig waren, wurden sie besprochen. Am zweiten Tag lautete das Thema "Die vier Elemente". Gemalt wurde in lockerer Atmosphäre mit wässrigen Farben auf Papier, Leinwand und Karton.
"Ich bin blutige Anfängerin", gesteht Martina Zachmann aus Dingolshausen. Damit das nicht so bleibt, möchte sie unter fachkundiger Anleitung mit dem Malen beginnen. Der Grund teilzunehmen war, dass sie ihre Wohnung bunter machen möchte. "Wenn ich selbst male, muss ich kein Vermögen ausgeben, um die Räume zu gestalteten", berichtet sie. Ob sie Talent hat, möchte auch Claudia Blaurock herausfinden. Außer im Kunstunterricht an der Schule hat auch sie noch nicht gemalt. Ebenso wie Martina Zachmann ist die 39-Jährige von den Arbeiten Isolde Folgers begeistert. Besonders schön finden sie ihre Farbgebung.
Kein Anfänger mehr ist Frank Stange aus Schweinfurt. Er will im Kurs grundlegende Dinge erfahren, die er sich selbst nicht beibringen kann. Der 35-jährige Autodidakt malt seit etwa drei Jahren. In seinen Bildern verarbeitet er Stimmungen. Malen ist für ihn Therapie. Schon viele Malkurse belegt hat Anja Fleck aus Zeuzleben, die seit elf Jahren malt. Ihre Werke hat sie schon bei Ausstellungen gezeigt. Am Malen reizen sie besonders die Farben. Im Kurs möchte sie neue Farbtechniken kennenlernen.
Isolde Folger begann mit 23 Jahren zu malen. Sie besuchte Kurse, um die Wirkung von Farben und Formen sowie verschiedene Techniken und deren Anwendungsmöglichkeiten kennen zulernen. Lehrmeister fand sie in dem Schweinfurter Künstler Heinz Altschäffel, dem Hamburger Maler Robert Höfling und in Franz Kochseder, bei dem sie Malunterricht nahm und der ihr neue Impulse verlieh. Isolde Folger verarbeitet in ihren Werken persönliche Erlebnisse, Träume und Visionen.
Sie malt auf Papier, Leinwand und Nessel. Bevorzugt arbeitet sie mit Acrylfarben, zerriebenen Farbpigmenten und Ölkreiden, die sie zum Beispiel mit Sand, altem Leinen, Papier und Tapeten kombiniert.
Für die inzwischen freischaffende Künstlerin, die früher im Büro arbeitet, spielen Farben und Formen eine große Rolle. Sie bannt geometrische und frei gezeichnete Formen in intensiven, leuchtenden Farben auf die Leinwand. Besonders gerne verwendet sie mediterrane Farbtöne.
Der nächste Malkurs ist übrigens vom 30. Juli bis 3. August. Hier führt Franz Kochseder ins freie und gegenständliche Zeichnen und Malen ein.