(ue) „Es dreht sich alles ums Geld“, fasste Bürgermeister Michael Herterich die aktuelle Gemeindepolitik knapp zusammen, und: „Was uns heuer wieder erwartet, ist auch nicht das Gelbe vom Ei.“ Herterich verwies in der Bürgerversammlung auf eher schwindende Einnahmen 2011, etwa bei den Schlüsselzuweisungen. Vor allem die Attraktivität für Familien mit Kindern werde von der Gemeindepolitik groß geschrieben, was Millionen Euro Aufwand zur Sanierung der Kindergärten Dittelbrunn und Hambach bedeute. Allein die Erneuerung der Schulturnhalle kostete 110 000 Euro.
Um 56 Einwohner abgenommen hat die Großgemeinde, nach der Einwohnerstatistik, die Willi Warmuth vorlegte: Die 7135 Einwohner haben eine Pro-Kopf-Verschuldung von 750 Euro. Erstmals wurde nach Altersgruppen unterschieden: Im Bereich der Sechs- bis 17-Jährigen tummeln sich 842 Dittelbrunner, die Seniorenklasse 60 + stellt 2278 Einwohner.
Deutlichen Unmut gab es im Publikum über die Verzögerungen bei der Sanierung des Kindergartens Dittelbrunn, die nach rund einem Jahr Bauzeit nun im Mai beendet sein soll. Vor allem der Elternbeirat revoltiert, ob der „Überwinterung“ der Kinder im Container-Ausweichquartier. Anja Sommer hofft zudem, dass die „sehr antike“ Einrichtung durch moderne Stühle ersetzt wird. „Was brauchbar ist, wird weiterverwendet“, konterte Warmuth, alles andere müsse zwischen Kiga-Leitung und Elternbeirat abgesprochen werden. Der fehlende Baufortschritt spotte jeder Beschreibung, meinte Albin Popp, „Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“ „Ich sag Mai“, antwortete Herterich trocken – es habe auch Innenarbeiten gegeben.
Die Gemeinde sei blauäugig beim Architekten gewesen, fand Egid Riegler. Die Auftragsvergabe sei zu sehr gestückelt worden, gab Herterich zu, das werde man künftig nicht mehr zulassen. Eine Kostenüberschreitung gebe es allerdings nicht, dämpfte er Befürchtungen von Marita Bäuerlein, die mehr Kommunikation zwischen Elternbeirat und Kindergartenleitung forderte. Die Androhung von Konventionalstrafen in den Verträgen führte zur Erhöhung der Angebotspreise, warnte Herterich.
Gegenüber dieser Zeitung verwies Kämmerer Willi Warmuth darauf, dass das Ausmaß der Arbeiten am 1,5 Millionen Euro-Projekt zunächst nicht absehbar gewesen sei: Die ursprünglich geplante energetische Sanierung sei zu einer General-Sanierung geworden. Dem Architekten sei da kein Vorwurf zu machen.
Nikolaus Gerhard beantragte die Erhöhung der Hundesteuer – wegen der Verschmutzung. Das Hochdrehen der Steuerschraube wurde mit fünf Gegenstimmen im Saal begrüßt. Die Sanierung der Unterführung der Marienbach-Verrohrung sei jetzt amtlich ein Brückenbau, teilte Herterich mit: 400 000 Euro kostet womöglich allein die Erneuerung der Unterführung. Umgelegt werden diese Kosten nicht. In den Edeka-Markt werden vermutlich kleinere Geschäfte kommen.