Jede Runde (ein Kilometer) wurde mit einer vereinbarten Summe von Paten belohnt. Je mehr Runden die Erst- bis Viertklässler auf dem Jogging-Parcours in den Wehranlagen also zurücklegten, desto größer wurde der Spendenbetrag.
50 Cent pro Kilometer hat Mutter Winter ihrem Sohn Willi versprochen, die gleiche Summe werden auch Okan und Izel Boran erhalten. Stolz verkündet Papa Baki, dass die Geschwister sogar die Schwiegereltern sowie Onkel und Tanten als Sponsoren mobilisiert haben. „Wir sind schon zum dritten Mal dabei, weil es eine tolle Sache ist.“ Söhnchen Okan ist noch nicht einmal in der Schule, sondern erst im Kindergarten, und schwänzt für die gute Sache. Eine Joggerin ist begeistert von der Schüleraktion, und spendet spontan einen Zehn-Euro-Schein. Das Geld kommt zum großen Teil dem Unicef-Bildungsprojekt „Schulen in Afrika“ zugute. 30 Prozent der Summe dürfe die Körnerschule behalten, berichtet Rektorin Dagmar Reinke. Nebenher verteilt sie an die vorbei rennende Meute eifrig Stempel auf die Arme, die als Nachweis für die gelaufenen Runden dienen. Eifrig und schnaufend rennen die Kleinen durch den Wald. „Sie dürfen so viel laufen wie sie können“, erklärt die Rektorin, verweist aber auch darauf, dass die Eltern und Lehrer am Streckenrand auf Pausen achten. Zur Stärkung ist extra eine große Verpflegungsstation eingerichtet, an der die Schüler Apfelschorle und kleine, gesunde Happen zu sich nehmen. Elternbeiratsvorsitzender Alexander Lewetz nennt einen weiteren wichtigen Aspekt der Aktion. „Viele Kinder bewegen sich zu wenig. Heute zeigen wir auch, dass man etwas dagegen tun kann, wenn man will.“ Nach drei Stunden trudeln die letzten Dauerläufer erschöpft ins Ziel. 1470 Kilometer sind es geworden, das bedeutet einen Betrag von 1035 Euro. Willi hat sein Ziel mit 13 Runden zwar knapp verfehlt, aber dennoch eine große Summe erlaufen. Dagegen hat die zehnjährige Ina ihre Vorgabe übererfüllt. Die FTS-Fußballerin hat nicht nur alle Jungs geschlagen, sondern 18 Runden bedeuten auch Schulrekord. Ihr Erfolgsrezept: „Meine Mutti hat nur gesagt, ich soll mein Bestes geben.“