(mim) „Hallo wir sind vom Kinderrat“, so begrüßten auf Französisch Anne und Jens, beide fünf Jahre alt, ihre Gäste aus dem Senegal. Zum Fest der Kindertageseinrichtung St. Bernhard in Ebrach waren viele Eltern, Großeltern, Freunde, Verwandte, Kinder und Gäste aus Ebrach und der Erzdiözese Bamberg gekommen.
Das Fest begann, so ist es einer Pressemitteilung des Kindergartens zu entnehmen, mit einem afrikanischen Gottesdienst im Garten des Kindergartens. Dekan Pfarrer Albert Müller zelebrierte den Festgottesdienst mit Gartensegnung. Unterstützt wurde er dabei von zwei senegalesischen Priestern, den Kindergarten- und „School-Kids“-Kindern sowie der Trommelgruppe „Baobab“ aus Burgebrach die den Gottesdienst musikalisch umrahmte.
„Brücke nach Afrika“, so lautete das Motto, dass sich durch den Tag zog. Mit einem Lied der senegalesischen Delegation der diözesanen Partnerschaft wurde ein Höhepunkt im Gottesdienst gesetzt. Die Kinder erzählten währenddessen die Geschichte von Aminata, einem afrikanischen Mädchen das im Senegal lebt und gerne in die Schule gehen möchte. Da aber bereits ihre Brüder zur Schule geschickt werden, und ihre Eltern nicht viel besitzen, muss Aminata zuhause mithelfen.
Patenschaft für 95 Euro
Darüber ist sie sehr traurig, denn sie weiß, dass sie die Schule braucht, wenn sie später einen Beruf erlernen will um Geld zu verdienen und davon zu leben. Die Kinder kommen zur Erkenntnis, dass sich unbedingt etwas ändern muss. Sie schlagen eine Patenschaft vor, die für ein Kind übernommen werden kann. Mit 95 Euro im Jahr sehen sie das als gute Möglichkeit für die Erwachsenen.
Doch was können Kinder tun? „Wir wollen helfen mit den Möglichkeiten, die wir als Kinder haben“, sagt ein Kindergartenkind. Deshalb wird der Ebracher Kindergarten eine Partnerschaft mit einem Kindergarten im Senegal eingehen. Die Kinder in Ebrach wollen mehr über das Land und das Leben dort erfahren, durch gegenseitige Berichte und Austausch, heißt es in der Pressemitteilung.
„Wir wollen dieses Thema nicht unter der Rubrik Bildungseinheit 'Afrika – Eine Welt' abhaken“, sagte Nicole Wachter, die Leiterin der Einrichtung. „Fangen wir mit diesem Fest heute an und übergeben wir die Kollekte unserem senegalesischen Partnerschaftskindergarten.“
Alle waren sich einig: „Die Menschen und Einrichtungen im Senegal brauchen Unterstützung. Sowohl ideell, als auch finanziell, denn die Rahmenbedingungen sind dort erheblich schwieriger als bei uns.“
Pfarrer Müller segnete noch den neuen Abenteuerspielplatz, der allein vom Einsatz vieler Eltern und von zehn Ebracher Rentnern entstanden ist, und dank zusätzlicher Spenden.
Bürgermeister Max-Dieter Schneider überreichte 250 Euro und dankte für die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten, Eltern, Träger und Gemeinde.
Während des Festes wurden für die Kinder kreative Workshops angeboten, von Zöpfe flechten, Geldbeutel aus Tetrapacks gestalten, Perlenketten fädeln, afrikanische Instrumente bauen, Kinder schminken bis hin zu Fladenbrot backen. Die Hortkinder boten afrikanische Dips, Hibiskusblütenwasser und senegalesische Erdnüsse an. Auch afrikanische Produkte konnte man kaufen.
Beim großen Finale dankten die Kinder mit einem Gedicht allen Beteiligten der Gartenaktion und des Sommerfestes. Gekrönt wurde dies mit einem Tanz auf das WM-Lied „Wavin Flag“.