Bis in die 1960er Jahre war der Kindergarten im sogenannten Armenhaus (die heutigen Räume zur Kindergartenstraße hin) untergebracht. 1973 wurde dann mit Planungen begonnen, so dass man 1974 den Neubau "unter großer Beteiligung der Bevölkerung" (so zu lesen in der Dorfgeschichte Dingolshausen) in Betrieb nehmen konnte. Die zwei letzten Schwestern M. Luceja Hacker (Krankenschwester) und M. Ortlindis Reinhart (Kinderschwester) waren im neuen Kindergarten noch eine kurze Zeit tätig. Danach folgte die über "45-jährige Tätigkeit von Johanna Hillenbrand" wie es Norbert Götz vom Träger - dem Johannesverein - in seinem Grußwort im Gottesdienst mit Diakon Jens Johanni deutlich machte.
In diesem brachten sich die Kinder und ihre Betreuer tatkräftig mit ein. Bereits beim farbenfrohen Einzug wurde deutlich: ein Gottesdienst von und vor allem mit den Kindern. "In uns allen steckt ein Kind" so Johanni. "50 Jahre, wir feiern den Geist, den das Kindergartengebäude ausstrahlt" machte der Diakon deutlich. Mit einem gespielten Lied "In unserem Kindergarten" zeigten die Kinder dann eindrucksvoll, was alles so los ist in "ihrem Kindergarten".
"Ein Gebäude wird lebendig durch die Menschen" so Diakon Johanni danach in den Kyrierufen. Und lebendig ging es weiter: beim Halleluja waren alle aufgerufen sich abwechselnd zu bewegen: was ganz viele der Besucher auch taten. In seiner Ansprache wandte sich Johanni dann an alle: "Die Vielfalt der Menschheit, zeigt sich durch die Persönlichkeit eines jeden Einzelnen" machte er deutlich. Was aus dem Jeweiligen wird ? "Darauf nagelt uns Gott nicht fest, er nagelt uns nicht fest auf Herkunft oder Schulbildung" so der Diakon. Beim Vater Unser fassten sich die Menschen an den Händen: über die Kirchbänke hinweg - ein schönes Zeichen des Miteinanders. Bei den Fürbitten brachten sich Kinde, Elternteile und Verantwortliche mit ein.
In seinem Grußwort ging Norbert Götz auf die Anfänge im Jahre 1910 ein. Der Johannesverein hatte in seiner Satzung "die Gründung einer Kinderbewahranstalt stehen" so Götz. Dieser Verein habe sich immer wieder angepasst. Heute ist - neben der Trägerschaft mit all ihren Aufgaben - auch der Kranken-und Besuchsdienst im Ort ein weiterer wichtiger Augenmerk. "Wir stehen ein für die Zukunft unserer Gemeinde" so Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler in ihrem Grußwort. An die Kinder gewandt sagte sie: "Ihr seid das Wichtigste für unsere Gemeinde".
"Wo Kinder sind ist immer Spaß" machte sie deutlich. Wenn die "Kinder beim Seniorentag auftauchen, da leuchten die Augen der Omas und Opas" stellte sie fest. Sie dankte allen Verantwortlichen für ihr großes Engagement. Daniela Weißenberger dankte danach eben allen, die sich für den Kindergarten einsetzen, besonderm dem aktuellen Kindergarten-Team dem vier Erzieherinnen, drei Kinderpflegerinnen, eine Integrationskraft, eine Praktikantin und eine Assistenzkraft. Aus dem großen Kreis Unterstützender richtete Angela Beer seitens des Elternbeirats "ein rießengroßes Dankeschön an alle".
Mit einem langen Festzug (begleitet durch die Köhlerkapelle) ging es zum Kindergarten. Dort konnte gemeinsam gefeiert werden, aber anhand vieler Fotos in Erinnerungen geschwelgt werden. Spaß, Spiel, eine große Tombola und der Besuch eines Clowns sorgten für viel Freude. Bei Kindern und Erwachsenen. Denn viele der Gäste waren selbst in den letzten fünf Jahrzehnten Kind in "ihrem Kindergarten" und konnten viel erzählen. Oder wie Daniela Weißenberger es ausdrückte: "Es gibt viel Spannendes, Lustiges, Bewegendes, Trauriges in fünf Jahrzehnten Kindergartenneubau".



