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GEUSFELD: Kindergartenschließung: Elternbeirat meldet sich zu Wort

GEUSFELD

Kindergartenschließung: Elternbeirat meldet sich zu Wort

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    Nach unserer Berichterstattung vom 22. August über den Kindergarten in Geusfeld, der geschlossen werden soll, hat sich Christina Weinbeer vom Elternbeirat in einem Schreiben an die Redaktion gewandt. „Wir wollen die Kinderpflegerin nicht mehr als Betreuungsperson für unsere Kinder, da unser Vertrauen nach all dem Hin und Her verloren gegangen ist und sie aus pädagogischer Sicht keine Kinder mehr betreuen dürfte“, heißt es in dem Schreiben.

    Bereits vor vier Jahren hätten einmal alle Mitarbeiterinnen ihre Arbeitszeit um eine Stunde verkürzen sollen. Eine andere Kollegin habe damals „die eine Stunde mitübernommen, ohne jemals dafür Dank zu erhalten“.

    Als in diesem Jahr beschlossen wurde, auch Kinder unter drei Jahren aufzunehmen, habe sich die Kinderpflegerin – die behaupte, alleinerziehend zu sein, obwohl ihre drei Kinder bereits erwachsen seien – quergestellt. Sie wolle nicht „die Kinder anderer Leute wickeln“. Darum sei die 400-Euro-Kraft mit einem Jahresvertrag behalten worden. „Ein Jahr später war es dann wieder so weit. Dann mussten alle gekürzt oder jemand gekündigt werden“, beschreibt Weinbeer weiter. „Die betroffene Kinderpflegerin erbat sich Bedenkzeit und war dann auf einmal krank. Ein ganzes Jahr.“

    „In all den Jahren durften wir Eltern nie etwas sagen, aus Rücksicht auf diese Person, und, dass sie vielleicht ja doch noch einlenkt.“

    Streit in der Verhandlungspause

    Bei der Gerichtsverhandlung am 7. August seien 20 Eltern anwesend gewesen. Das Wohl der Kinder sei in der Verhandlung nicht angesprochen worden. Während der Verhandlung seien der Kinderpflegerin mehrere Abfindungsbeträge angeboten worden, schreibt Weinbeer. „Diese lehnte sie ab, da sie nicht sicher sein könne, dass dann die Einrichtung auch wirklich geschlossen ist.“

    In einer Verhandlungspause seien Eltern von der Familie der Pflegerin beschuldigt worden, „wir hätten den Kindergarten kaputt gemacht, den sie alle aufgebaut hätten“. Laut Weinbeer ist das Gegenteil der Fall: „Ein Großvater spendete dieses Jahr noch eine neue Puppenküche und ein Vater einen neuen Gartenzaun. Beides war schon über 40 Jahre alt.“

    „Nach der Verhandlung kamen alle siegesgewiss lächelnd aus dem Gebäude. Die Kinderpflegerin klatschte und hob triumphierend beide Daumen in die Höhe. Zum Abschied sagte sie uns noch: Ich habe gehört, in Untersteinbach sind noch Plätze frei, meldet eure Kinder doch da an“, beschreibt Weinbeer die Situation.

    „Dies war der absolute Hammer für die Eltern und es flossen viele Tränen.“ Auch, dass die Familie der Pflegerin über diese Aussage noch gelacht habe und hinter ihr stehe – wo sie doch den Kindergarten mitaufgebaut hätten – ist Weinbeer unverständlich.

    „Niemand fragt danach, wie es den Erzieherinnen, der Vorstandschaft, die diese Arbeit ja nur ehrenamtlich verrichtet hat, und den Kindern mit ihren Eltern während der ganzen Zeit ergangen ist“, klagt Weinbeer und findet es „schade, dass in unserem Rechtsstaat das Recht einer einzigen Person über das Wohl von kleinen Kindern geht“.

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