(ue) Kaum haben sich die Wogen um den Krippen-Anbau am Kindergarten Hambach etwas geglättet, droht beim Dittelbrunner Pendant Ungemach: Hier gibt es Verzögerungen bei der Fertigstellung der energetischen Sanierung, zur Besorgnis von Eltern, Gemeinderäten und Kindergartenleitung.
Innerhalb von etwa fünf Monaten, so die ursprüngliche Planung, sollte der Umbau fertig gestellt sein und die Kinder, die in Container am Schulsportplatz ausgelagert sind, sollten auch Ende des Sommers in ihr Haus zurückkehren.
„Wir sind auf jeden Fall noch in diesem Jahr beschäftigt“, bremste Architekt Stefan Neufeld die Erwartungen. Das jahrzehntealte Gebäude sei in einem schlechteren Zustand gewesen als angenommen. Teilweise Neubauten, fehlende Dämmung und der mangelhafte Brandschutz („es gab Gefahr im Verzug“), die Notwendigkeit der Trockenlegung, etwa des Pellets-Raums, sowie Verzögerungen bei der Ersatzteil-Lieferung, hätten den Zeitplan durcheinandergebracht.
Die Decke im Atrium habe, um Platz zu schaffen, komplett ersetzt werden müssen, teilweise wurde auch der Untergrund neu befestigt. Dazu sei eine hohe Schadstoffbelastung und „kiloweise Marderkot“ auf dem Dach des Gebäudekomplexes gekommen, so Planer Neufeld. „Vieles hat sich erst im Nachhinein herausgestellt.“
Geschäftsführer Willi Warmuth verwies zudem auf Probleme mit dem Gewirr von Kanälen.
Über eine Million Euro Kosten
Im Gemeinderat gab es daher Irritationen, auch wegen der Kosten von nunmehr über einer Million Euro. Nun habe man fast eine Generalsanierung, meinte Werner Duske. Rainer Patzke sah mangelnde Koordinierung. „Es ging nicht Hand in Hand und schnellstmöglich“, assistierte Wolfgang Fuhl.
Der Rat fürchtet höhere Kosten und Folgeprobleme bei den Containern im Winter, das Architekturbüro verwies darauf, immer transparent gearbeitet zu haben.
Beirätin Claudia Markert sprach von Verärgerung der Eltern wegen der unerwarteten Verzögerung, Kindergartenleiterin Jutta Sobotta von Bedenken bei der Krabbelgruppe, wenn im Winter der Containerboden kalt würde. „In Pfändhausen ist noch Platz“, schlug Ilse Bötsch mit Blick auf den dortigen Kindergarten vor.
Bürgermeister Michael Herterich verstand es offenbar als Anspielung auf Pfändhäuser Sorgen zum Bestand der eigenen Kindertagesstätte - wegen der umstrittenen Erweiterung in Hambach: „Es sind Dittelbrunner Kinder“, so der Gemeindechef, der Nachwuchs solle im jeweiligen Ortsteil bleiben.
Sicher sei es möglich, die Kleinsten aus den Containern zu holen oder diese Ausweichquartiere für den Winter zu dämmen. Öffentliche Gebäude seien nun einmal teuer, gab sich Martin Thomann moderat: „Aber jetzt bitte Gas geben.“