"Transparenz sieht anders aus", sagen Babs und Edo Günther. Die Sprecherin des Schweinfurter Aktionsbündnisses gegen Atomkraft und der Kreisvorsitzende im Bund Naturschutz fühlen sich vom Landratsamt und vom Landrat bei der Frage nach der Entsorgung von Abbruchmaterial aus dem Rückbau des Kernkraftwerks bei Grafenrheinfeld überfahren. In das Thema habe man sich ganz früh eingebracht und sei mit dem Versprechen auf Offenheit und Beteiligung beruhigt worden. Jetzt habe man in der Zeitung ("1850 Tonnen Schutt aus dem KKG landen auf der Rothmühle") jedoch lesen müssen, dass der Landkreis den Wunsch der PreußenElektra (Betreiber) abgenickt und die Politik nicht einmal versucht habe, für die Sicherheit der Bevölkerung zu kämpfen. Und da man bei einem Gespräch vor einem Jahr im Landratsamt informiert worden sei, der Betreiber habe wegen einer Anlieferung noch nicht einmal angefragt, in der Sitzung des Umweltausschusses vom vergangenen Dienstag aber eine erste solche Anlieferung im Herbst 2018 – also vor knapp zwei Jahren – eingeräumt wurde, ist das Verhältnis zur Landkreisbehörde und der Politik auf Kreisebene kräftig angekratzt.
Schweinfurt