Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Gerolzhofen
Icon Pfeil nach unten

Klärschlamm wird mit Hilfe von Schilf zu Erde

Gerolzhofen

Klärschlamm wird mit Hilfe von Schilf zu Erde

    • |
    • |

    Unter dem Namen "Sonnenwasser Bayern" sind sie professionell in den Markt für Klärschlammveredelung und Pflanzenkläranlagen eingestiegen. Der Service der Maschinenringtochter "MR Bayern GmbH" erstreckt sich von der Planung über den Bau bis hin zur regelmäßigen Überwachung.

    Ein großes Problem bei den Kommunen, so der Maschinenring Bayern, ist die Verwendung des anfallenden Klärschlammes. Eine Lösung ist vor allem durch die Trennung von Klärschlamm und Nahrungskette sehr kompliziert und schwierig geworden. Eine mögliche Alternative zur thermischen Verwertung stellt die Klärschlammvererdung nach dem Sonnenwasserprinzip dar.

    Hierzu wird der anfallende Schlamm in Naturbeeten abfiltriert und durch intensiven Schilfbewuchs vererdet und mineralisiert. Neben einer guten Stabilisierung und einer enormen Volumenreduktion entsteht ein humusähnliches Endprodukt (Substrat), das laut Bodenschutzverordnung im Landschaftsbau und für Rekultivierungsmaßnahmen problemlos außerhalb der Nahrungskette eingesetzt werden kann.

    Diese naturnahe Technologie kann für Kläranlagen bis etwa Einwohnern eine zukunftsträchtige kostengünstige Alternative zur Verbrennung darstellen. "Man sollte versuchen, neue Wege zu gehen", kommentiert Roland Kukoll.

    Das Grundprinzip der Klärschlammvererdung ist ein schilfbewachsener Bodenfilter, in den der Klärschlamm gepumpt wird und das von den Grobstoffen gefilterte Trübwasser wieder der Kläranlage zugeführt wird. Hierzu wird ein Erdbecken erstellt. Die Wallhöhe des Beckens sollte mindestens zwei Meter betragen.

    Das Becken wird mit einer Folie aus starkem Geokunststoff abgedichtet. Darauf kommt als Bodenschicht ein etwa 35 Zentimeter starker, abgestufter Filter. Dieser besteht aus Kies und Sand, in den Schilfpflanzen eingesetzt werden. Sie haben die Aufgabe, den Suaerstoff für die Bakterien in den Wurzelbereich zu befördern. Außerdem filtern sie das Wasser durch ihre Wurzeln aus dem flüssigen Klärschlamm und verdunsten durch ihre großen Blätter das saubere Wasser in die Luft.

    Sie haben eine Verdunstungsleistung von bis zu 1000 Litern pro Quadratmeter und Jahr. Der Rest des nicht aufgenommenen Trübwassers wird über ein Drainagesystem, dass in den Kiesfilter verlegt wird, in einen Sammelschacht geleitet und von dort der Kläranlage zugeführt.

    Die Beschickung erfolgt in der Regel zweimal pro Jahr. Die Volumenreduktion beträgt 85 bis 95 Prozent. Das heißt, dass aus 100 Zentimeter Schlammsäule im Jahr etwa acht Zentimeter Substrat werden.

    Vorteile sind laut Maschinenring Bayern Entsorgungskosten zwischen 25 und 50 Prozent der bei konventioneller Verwertung auftretenden Kosten. Durch die Volumenreduktion entstehen nur zehn Prozent der Masse im Vergleich zum Nassschlamm, eine 80-prozentige Energieeinsparung und geringere Beriebskosten. Außerdem besteht Entsorgungssicherheit, denn Bakterien und Regenwürmer entgiften Reststoffe und bilden Erde und Schadstoffe werden zum Teil abgebaut.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden