Auf Antrag der Wählergemeinschaft „Freie Wähler Sennfeld“ beschloss der Gemeinderat Sennfeld in seiner jüngsten Sitzung eine Resolution zur Auflösung des Zwischenlagers am Atomkraftwerk Grafenrheinfeld. Darin heißt es: „Die im Sennfelder Gemeinderat vertretenen Fraktionen von Freien Wählern, CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen fordern die Bundesregierung und die Bayerische Staatsregierung auf, die schnellstmögliche und dauerhafte Auflösung des Atommüllzwischenlagers 'Bella' AKW Grafenrheinfeld in die Wege zu leiten.“
Weiterhin wird gefordert, dass 2015 im Zuge der Stilllegung des Kernkraftwerks (KKW) Grafenrheinfeld kein zusätzlicher Erweiterungs- oder Neubau zur Zwischenlagerung für Atommüll in Grafenrheinfeld entsteht. Die Genehmigung des Zwischenlagers laufe bis 2046. Eine Auflösung müsse baldmöglichst erfolgen, spätestens dann, wenn ein bundesweites Atommüll-Endlager gefunden wurde.
Die im Sennfelder Gemeinderat vertretenen Fraktionen bitten die unterfränkischen Gebietskörperschaften sowie die Abgeordneten des Bundestages und des Bayerischen Landtages die Resolution zu unterstützen.
Zur Begründung wird angeführt, dass bereits der Bau einer zehn Meter hohen Mauer um das Zwischenlager Grafenrheinfeld zeige, wie hochgefährlich dieses sei. Hier werde sich im Zuge der Stilllegung und des Rückbaus eine riesige Menge an atomaren Müll ansammeln. Und hochradioaktiver Müll wie Brennelemente müssten laut Wissenschaftlern eine Million Jahre endgelagert werden.
Das Versprechen der Bundesregierung, derzeit bis 2030 ein bundesweites Atommüll-Endlager zu installieren, ist für die Sennfelder Räte keinesfalls gewährleistet. Ein weiterer Neu- oder Erweiterungsbau zum bestehenden Atommüll-Zwischenlager solle strikt verhindert werden wie auch die Umwandlung der bundesweiten Zwischenlager zu Atommüll-Endlagern. Je mehr solche Zwischenlager entstehen und auch genutzt werden, desto mehr Zeit werde sich bei der Suche nach einem bundesweiten Endlager genommen, glaubt man. Die Planungen für ein bundesweites Atommüll-Endlager sollten mit größter Dringlichkeit forciert werden, betont das Ratsgremium.