Aufregenden Besuch gibt es in der Klasse 4a der Grundschule Schwanfeld. Der „Bayerische Rundfunk“ ist da, genauer Jürgen Gläser und Frank-Günter Müller vom Regionalstudio Würzburg. Sie sammeln in der Runde Fragen für die „Klaro“-Kindernachrichten von radioMikro, die dort von Experten beantwortet werden. Mit doppeltem Grund zum Feiern: Die Sendung selber ist gerade zehn Jahre alt geworden, Klassenlehrerin Daniela Behr feiert ihren vierzigsten Geburtstag.
Die Kids sind bereits Medienprofis: Jeden Tag werden von „Nachrichtensprechern“ aktuelle Schlagzeilen vorgetragen, sei es nun zum Syrienkonflikt oder lokalen Ereignissen. Entsprechend anspruchsvoll sind die Meldungen, um die es geht: Angela Merkel auf Blitzbesuch in Afghanistan. Das Wunder von Bangladesch, wo die 19-jährige Textilarbeiterin Reshma Begum nach über zwei Wochen aus den Trümmern einer eingestürzten Fabrik gerettet wurde. Die Armut vieler Kinder in Rumänien, deren Eltern als Wanderarbeiter im reichen Westeuropa unterwegs sind – „auch bei uns in der Gegend, gerade jetzt bei der Spargelernte“, so die Lehrerin. Außerdem, für jeden ein Thema, das Wetter: „Wann wird's endlich Sommer?“
Für den Newsletter von klaro, den es auf www.br-online.de/kinder/radio-tv/klaro/newsletter nachzulesen gibt, haben die Grundschüler eigene Bilder gemalt. Jürgen Gläser, der schon öfters im Landkreis unterwegs war, lässt die Schüler ihre Fragen ins Mikro stellen: Es geht um die richtige Betonung, nicht jeder traut sich gleich etwas was zu sagen.
Ein bisschen Trickserei
Ein bisschen Trickserei ist auch dabei, das Meiste wird im Studio zusammengeschnitten, vor allem in die richtige Reihenfolge gebracht. Was macht die Kanzlerin, was die Bundeswehr eigentlich am Hindukusch? Auch für Erwachsene keine einfachen Fragen.
Bei den Kindern merkt man, dass sie mit „Taliban“ und „Anti-Terror-Kampf“ noch wenig anfangen können. Wer kämpft da wann mit wem gegen wen, und warum eigentlich? Die Fernsehbilder von rollenden Panzern und Flugzeugen haben sich aber eingeprägt, wie die Zeichnungen zeigen.
Nachwuchs-Reporter erzählen
Ein Reporter, der bei Merkels Blitzvisite dabei war, soll die Fragen zum Afghanistaneinsatz beantworten. Die Rettung der jungen Arbeiterin aus der Fabrik in Dhaka, darunter können sich die Nachwuchs-Reporter schon eher etwas vorstellen, und die Geschichte auch selber erzählen: Das Thema „Kleidung“ betrifft schließlich jeden, in Bangladesch wird sie von westlichen Firmen billig hergestellt, (nicht nur) in diesem Fall mit katastrophalen Folgen.
Die Sache mit Rumänien, sie hat auch mit Wohlstands-Unterschieden tun: Die Klasse hat die Geschichte von den verlassenen Kindern auf „logo!“ im ZDF gesehen, und außerdem eine echte Expertin in ihren Reihen: Die Großeltern von Julia (10) stammen aus Siebenbürgen (dem früheren „Transsilvanien“), als Teil der deutschstämmigen Minderheit der „Siebenbürger Sachsen“.
Rumänien: Eigentlich ein wunderschönes Land, aber in einigen Regionen gibt es immer noch viel Armut. Hans-Jörg Paas vom ARD-Studio Wien steht für Antworten zur Verfügung.
Gesendet werden acht Minuten
„Mistwetter“ lautet ein Kommentar zum Spätwinter mitten im Frühling: Bayern 3-Wetterexperte Gerhard Amberger soll klären, wie das Wetter in den Pfingstferien wird: wenn es zusammen ins Zeltlager, oder eben zu Oma an die Karpaten geht.
Sechzig Minuten dauert das Fragespiel in echt: „Gesendet werden aber nur acht Minuten“, klärt Jürgen Gläser, der Mann am Mikro, auf: Am Freitag, 18.30 Uhr, auf Bayern 2, außerdem Sonntag früh, 7.05 Uhr, und dann noch einmal um 7.30 Uhr in einer Kurzversion auf Bayern 3. Außerdem am Samstag, 6.08Uhr und 8.08 Uhr, vier Minuten lang auf B5 aktuell.