Auch im zweiten Corona-Jahr steht wieder ein Maibaum auf dem Marktplatz inZeuzleben. Er ist jedoch kein Vergleich zu den mächtigen und bunt geschmückten Bäumen in den vergangenen Jahren.
Drei Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, der Vorstand des Vereins, der Kommandant und der Gerätewart sind am Vortag zum Maifeiertag mit einem Bulldog ans Werk gegangen.
Alles ist anders als sonst. Ein einzelner Zuschauer beobachtet ein gutes Stück entfernt das Tun. Keine Schleifen am Baum, da die jungen Mädchen des Dorfes nicht dabei sind, die sonst den Baum schmücken. Keine jungen Burschen, die den Baum auf ihren Schultern ins Dorftragen. Keine Blasmusik, die aufspielt. Keine Tische und keine dicht mit Einheimischen, aber auch mit Gästen besetzten Bänke rund um das Kriegerdenkmal. Keine neugierigen und lauten Kinder, die die Feuerwehr in Schach halten muss. Es fehlen der Grillstand und die Kuchenbar. Kein Bratwurstduft weht über den Platz. Alles ist verwaist.
Mit dem Bulldog wird der Baum aufgerichtet. Es gibt keine Stangenkreuze, mit denen die Burschen unter Anleitung der Feuerwehr den Baum hochstemmen und auch keinen Tusch der Musikkapelle, als der Baum steht. In gehörigem Abstand zueinander trinken die drei Akteure ein Bier aus der Flasche. Stilbruch der Dorfkultur möchte man das nennen! Und bewacht wird der Baum auch nicht von der Dorfjugend bei einem mächtigen Lagerfeuer. Bleibt nur die Hoffnung auf zünftige Maibaumfeste nach der Pandemie.