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Gerolzhofen: Klimafreundliche Mobilität im Visier: Fahrrad-Aktivisten halten auf ihrem Weg nach Berlin in Gerolzhofen

Gerolzhofen

Klimafreundliche Mobilität im Visier: Fahrrad-Aktivisten halten auf ihrem Weg nach Berlin in Gerolzhofen

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    Auf ihrer Tour von Stuttgart nach Berlin machte die "leiseste Lobby der Welt" mit ihren Fahrrädern am Mittwoch Station auf dem Gerolzhöfer Marktplatz.
    Auf ihrer Tour von Stuttgart nach Berlin machte die "leiseste Lobby der Welt" mit ihren Fahrrädern am Mittwoch Station auf dem Gerolzhöfer Marktplatz. Foto: Peter Pfannes

    Flickzeug und Fahrradschläuche, Luftpumpe, Zelt, Isomatte und Schlafsack: die Packtaschen der 35 Teilnehmer der diesjährigen "Tour de Verkehrswende", die am Mittwochnachmittag auf dem Gerolzhöfer Marktplatz Halt machten, waren zwar prall, aber nur mit dem Nötigsten gefüllt. Zwei Wochen radeln sie gemeinsam durch Deutschland.

    Der Startschuss für die ihrer eigenen Aussage nach "leiseste Lobby der Welt" fiel am 27. August in Stuttgart. Am 9. September möchten die Radler nach zwölf Etappen in Berlin eintreffen. Dort findet die Abschlusskundgebung vor dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur statt.

    Veranstalter der Raddemonstration ist der eingetragene Verein Changing Cities, der sich für nachhaltige Mobilität einsetzt. Ziel der bundesweit knapp 900 Aktiven sind menschenfreundliche Städte, die nicht vom Verkehrslärm bestimmt werden. Sie fordern Luft zum Atmen und Plätze, die zum Verweilen einladen.

    Empfang für durchgeschwitzter Radler

    "Mobilität darf weder Gesundheit noch Leben gefährden", sagt Florian Keiper. Der Akteur von Changing Cities führte die Radlergruppe in Gerolzhofen an. Begrüßt wurden sie vom stellvertretenden Landrat Thomas Vizl (Bündnis 90/Die Grünen) und Stadträtin Stefanie Döpfner (Geo-net), die die Organisation vor Ort innehatte. Auch der Landtagsabgeordnete Paul Knoblach (Grüne) gesellte sich zu den außergewöhnlichen Besuchern der Stadt.

    Mobilität müsse sicher, komfortabel, klimafreundlich und barrierefrei sein, lautete deren Forderung. Das führe natürlich zu Einschränkungen für den Kfz-Verkehr, um mehr Platz für uns Menschen zu schaffen, betonte Keiper und nannte Beispiele für Parallelen vom Geschehen in der Stadt und auf dem Land. Er bedankte sich bei den Lokalmatadoren für die freundliche Begrüßung der durchgeschwitzten Biker mit kühlen Getränken und Sitzgelegenheiten.

    Im Zentrum von Gerolzhofen begrüßten am Mittwoch stellvertretender Landrat Thomas Vizl (von links) und Stadträtin Stefanie Döpfner die Fahrraddemonstranten der "Tour de Verkehrswende" mit ihrem Hauptverantwortlichen Florian Keiper (vorne rechts).
    Im Zentrum von Gerolzhofen begrüßten am Mittwoch stellvertretender Landrat Thomas Vizl (von links) und Stadträtin Stefanie Döpfner die Fahrraddemonstranten der "Tour de Verkehrswende" mit ihrem Hauptverantwortlichen Florian Keiper (vorne rechts). Foto: Peter Pfannes

    Der stellvertretende Landrat und Gerolzhöfer Geo-net-Stadtrat Vizl informierte über lokale Verkehrsthemen, wie den Stand der Reaktivierung der Steigerwald, das neue Mobilitätskonzept im Landkreis Schweinfurt, das mit Teilen des Landkreises Kitzingen identisch sei. Das Thema Verkehr brenne auch den Menschen in Gerolzhofen auf den Nägeln, wobei es "natürlich Unterschiede zwischen Großstädten und ländlichen Räumen gibt".

    Vieles hängt mit vielem zusammen

    ÖPNV, Mobilität und Verkehrswende, die auch mit der Energiewende zusammenhängen, seien zentrale Themen der nächsten Jahrzehnte und beträfen auch die hiesige Bevölkerung. Je größer der Individualverkehr auf dem Land sei, desto größer sei auch die Belastung für die Städte, denn der ländliche Verkehr führe meistens in die Metropolen, sagte Vizl.

    Nach einer Stunde Aufenthalt mit kleiner Stärkung und reichlich Sonnencreme auf der Haut machten sich die Fahrraddemonstranten weiter auf den Weg nach Schweinfurt. Am Donnerstag ging es weiter nach Bad Neustadt/Saale mit den wichtigsten Forderungen im geistigen Gepäck: eine bessere Rad- und Fußinfrastruktur, insbesondere für Kinder und ältere Menschen. Weniger Straßen und Autobahnen, die dem reinen Auto-Gebrauch vorbehalten sind, bedeuten weniger versiegelte Flächen. Ein flächendeckend ausgebautes und barrierefreies Netz des öffentlichen Verkehrs mit hoher Taktung, vor allem in den ländlichen Regionen.

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