(kwi) Mehr als ein Jahr hatten sich 17 Schüler am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium mit ihrer Facharbeit im Leistungskurs Kunst auseinandergesetzt, bevor sie ihre Arbeiten in der Schule vorstellten: mit Musik, Tanz und einer Modenschau.
Eine Schülerin hat in dieser Zeit „ein halbes Architekturstudium“ absolviert, lobte ihr Lehrer Selcuk Dizlek, ein anderer ist so tief in die Bildhauerei eingestiegen, dass er nun unbedingt an der Akademie studieren möchte. Größere Ausstellungen aus dem Leistungsfach Kunst sind am AvH keine Seltenheit und können während der Schulzeit immer auch besichtigt werden.
Auch diesmal lohnt sich der Besuch. Jeder der 17 jungen Frauen und Männer hat sich sein Thema in Absprache mit dem Kunsterzieher erarbeitet. Es sollte einen möglichst persönlichen Bezug haben, mehr war nicht vorgegeben. Selcuk Dizlek fuhr mit der Gruppe nach Paris, auf die Biennale in Venedig und in Museen der Region. „Es war eine intensive Beschäftigung mit Kunst, bei der bei einigen viel passiert ist, sagt der Lehrer. Das Spektrum der Arbeiten ist weit, reicht von Malerei, Bildhauerei, Zeichnung, Architektur, Animation bis hin zum Modedesign. Für viel Gesprächsstoff in der Schule sorgen beispielsweise die fünf Köpfe, modelliert in Ton, Karikaturen von fünf Lehrern, von denen zumindest zwei eindeutig zu erkennen sind. Daneben zwei Sandstein-Torsi eines Schülers, der vorher noch nie plastisch gearbeitet hat und sich mit Hilfe eines Steinbildhauers tief in die Materie eingearbeitet hat.
In der Aula hängen Akte in verschiedenen Techniken. Es ist die Facharbeit einer Schülerin, die sich anhand des eigenen Körpers mit dem Thema „Haut“ befasst hat. Von den Bildern zum Thema „subjektive Emotionen“ ist bereits eines verkauft. Gegenüber die Serie „Surreale Landschaften“, fein und sensibel als Zeichnung. Eines der Motive ist als Wandgemälde in einem Flur ausgeführt. Daneben großformatige Kohle-/Kreidezeichnungen zum Thema Tanz, vorgestellt mit einem südamerikanischen Tanz. Ein Schüler hat Textstellen aus dem Buch „Die andere Seite“ von Alfred Kubin in düstere Ölgemälde umgesetzt, eine Schülerin eine ganze Mappe mit Pferdestudien abgeliefert.
Sehr aufwändig die Arbeiten im Bereich Architektur. Gezeigt werden die Modelle von zwei Traumhäusern – das eine kann virtuell besichtigt werden – und ein Loft in einer ehemaligen Fabrikhalle, ausgeführt wie ein Puppenhaus. Jedes noch so kleine Detail ist selbst gebaut. Den „11. September 2001“ hat ein Schüler als Thema für eine kleine Installation mit Skateboard gewählt. Die beiden Modedesignerinnen stellten ihre Modelle bei einer Modenschau unter großem Beifall vor. Eines der Kleider ist schon verkauft.