Wie die Polizei mitteilte, hielten sich zu Spitzenzeiten bis zu 100 Menschen in der Halle auf, in der zu dieser Zeit Fahrer von elf Teams mehrere Rennen mit den kleinen Rennwagen austrugen. Es handelte sich um eine Veranstaltung eines lokalen Fernsehsenders und eines lokalen Anzeigenblattes.
Im Laufe des Abends klagten plötzlich mehrere Besucher über Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl. Gegen 22 Uhr wurden schließlich Rettungsdienst und Polizei alarmiert.
Die elf Verletzten wurden wenig später in Kliniken der Umgebung gebracht, wo bei ihnen erhöhte Kohlenmonoxid-Werte im Blut festgestellt wurden. Von den Verletzten wurden fünf Männer und drei Frauen im Alter zwischen 21 und 45 Jahren stationär in den Krankenhäusern aufgenommen, die anderen wurden ambulant behandelt. Mittlerweile haben alle Betroffenen die Kliniken wieder verlassen können.
Nach Darstellung der Polizei ist nicht sicher, ob die Lüftungsanlage der Indoor-Kartbahn während der Veranstaltung am Freitagabend eingeschaltet war. Es gelte nun, diese Frage vorrangig zu beantworten. Unter Umständen sei die Anlage kaputt aus Versehen ausgeschaltet worden.
Am Samstag setzte die örtliche Feuerwehr die Luftmessungen in der Halle fort. Dabei sei ein "deutlich erhöhter CO-Wert" festgestellt worden, so die Polizei am Samstagabend.
Vertreter des Landratsamtes Schweinfurt, der Gemeinde Niederwerrn sowie des Gewerbeaufsichtsamtes machten sich am Mittag vor Ort ein Bild von der Lage. Die Ermittlungen führt die Polizei in Schweinfurt. Die Halle sei im Laufe des Samstags vorübergehend geschlossen worden, teilten die Beamten weiter mit.
Kohlenmonoxid (CO) ist ein giftiges Gas, das unter Umständen zum Tod führen kann. Unfälle im Zusammenhang mit Kohlenmonoxid in Indoor-Kart-Anlagen machten in der Vergangenheit schon Schlagzeilen. 2007 wurden in München 48 Menschen beim Besuch einer solchen Anlage verletzt - wegen eines zu hohen CO-Gehalts in der Hallenluft.
Ein Mann starb gar wenige Stunden später. Zunächst war vermutet worden, dass es am Kohlenmonoxid lag. Das konnte laut einem Bericht von sueedeutsche.de später allerdings nicht belegt werden. Im Blut des 26-Jährigen seien nur leicht erhöhte CO-Werte festgestellt worden.
In der Folge wurde in der Landeshauptstadt kritisiert, dass die Lüftungsanlagen solcher Kartbahnen zu wenig kontrolliert würden.
Ende Januar 2010 erlitten im niedersächsischen Drakenburg 13 Menschen eine CO-Vergiftung - ebenfalls in einer Indoor-Kart-Halle. Laut sueddeutsche.de kam es 2004 und 2005 zu zwei vergleichbaren Unfällen in Bayern mit zusammen 24 Verletzten.