Fluch und Segen ist – überspitzt ausgedrückt – das Freizeitheim in Michelau für die Schweinfurter Kolpingfamilie. Segen, weil dort zahllose gemeinschaftsbildende Veranstaltungen durchgeführt werden und insbesondere die jungen Familien sich regelmäßig zu Freizeiten auf dem schönen Areal treffen. Fluch, weil eine Immobilie stets auch pekuniären Unterhaltungsaufwand einfordert. Für die Brandschutzertüchtigung, die im nächsten Jahr in Angriff genommen werden soll, werden rund 250 000 Euro fällig – ein schöner Batzen Geld für den Verein, dessen Vorsitzender Rüdiger Köhler die Mitglieder beim Familiensonntag von der geplanten Maßnahme unterrichtete.
Er fordert deshalb auch „ein deutliches Bekenntnis zu Michelau“ von den Kolpingbrüdern (und -schwestern), das auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im neuen Jahr vor Inangriffnahme des Projekts abgegeben werden soll. Wenn die Brandschutzauflagen dann erfüllt sind, kann das Haus mit 40 statt 25 Personen belegt werden, was dem verwaltenden Kolpinghausverein zusätzliche Einnahmen in die Kasse spülen dürfte. Denn gerne belegen Firmen und Freizeitgruppen die Einrichtung mit ihrer guten Infrastruktur auch für Tagungen.
Das Thema Michelau stand quasi außerplanmäßig auf der Tagesordnung des Familiensonntags, der traditionell im Advent zur Begrüßung von Neumitgliedern und Ehrung der Jubilare dient. Gut gefüllt war der große Saal des Schweinfurter Kolpinghauses, als Rüdiger Köhler und seine Stellvertreterin Martina Schlereth die 15 Neuzugänge im Jahr 2011 offiziell begrüßten, unter ihnen auch Dekan Joachim Morgenroth, der heuer den langjährigen Präses Roland Breitenbach beerbt hatte. Mit kleinen geschichtlichen Rückblicken leitete Köhler anschließend die Jubilarehrungen ein; sein längster Blick in die Vergangenheit reichte zurück bis in das Jahr 1946, in dem nicht nur die ersten freien Kommunalwahlen in der neu gegründeten Bundesrepublik stattfanden, sondern auch die „alten Herren“ Josef Brinkmöller, Fred Dollinger, Robert Groha, Franz Roth und Lothar Schleippmann zur Schweinfurter Kolpingfamilie stießen.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom eigens ins Leben gerufenen Flötenquartett der Kolpingfamilie mit Julia Royek, Franziska Schlereth, Ina Schön und Claudia Karrlein; und wie immer warde anschließend gemeinsam zu Mittag gegessen, mit zivilen Preisen für den Sonntagsbraten und – wie bei Kolping üblich – Gratismenüs für die unter Zwölfjährigen.
Die Jubilare der Kolpingfamilie Schweinfurt: Josef Brinkmöller, Fred Dollinger, Robert Groha, Franz Roth, Lothar Schleippmann (65 Jahre), Edgar Kraus, Erwin Zimmer (60 Jahre), Albert Beck, Richard Jakob, Alfons Luka, Winfried Maul, Eberhard Roos, Günter Stäblein (50 Jahre),Lorenz Ament, Marita Bäuerlein, Günter Bleiweis, Erich Leser (40 Jahre), Willi Baumann, Doris, Theresa, Thomas und Ute Benkert, Matthias Endres, Alexandra, Christiane, Franziska und Rudolf Geeb, Prima-Lolita Krug, Martin Lexmaul, Günther May, Christina, Dieter und Maximilian Rückert, Martin Schlör, Klaus Schmitt, Erwin, Eva-Corinna, Martin-Dieter und Regina Weis (25 Jahre).