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"Komische Dinge" beim "Konzert des Jahres"?

Gerolzhofen

"Komische Dinge" beim "Konzert des Jahres"?

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    "Bei dem Konzertplakat wurde der Ort nur überklebt, und auch in der Zeitschrift 'Bravo' stand nichts über dieses Konzert," wundert sich Lachner in seinem Leserbrief. Auch im Videotext des Musiksenders Viva sei ebenfalls nichts über das Konzert des Teenie-Stars in Gerolzhofen zu lesen gewesen, obwohl Viva das Konzert laut Plakat präsentiert habe.

    "Schon beim Einlass", bemängelt der Leserbriefschreiber, "gab es Schwierigkeiten, da er 15 Minuten zu spät erfolgt war. Alle haben sich reingedrängelt, es waren keine Absperrungen vorhanden." Nach der Vorgruppe "Vampire", die ca. 45 Minuten gespielt habe, sei Jeanette Biedermann auf die Bühne gekommen. "Als sie nach 45 Minuten auch wieder zum Singen aufhörte, fand ich das ganz komisch, da ich schon in Mainz auf dem Konzert war, das über 90 Minuten dauerte. Jeanette," schreibt Andreas Lachner weiter, "sagte auf der Bühne selber, dass ihre Tour schon vor ca. ein bis zwei Wochen beendet war, und es sich in Gerolzhofen um ein 'Sommer-Festival' handelte. Allerdings dachte ich, dass es sich um ein 'richtiges' Konzert handeln würde, da die Original-Tourplakate aufgehängt waren (allerdings wurden der Ort und das Datum überklebt)."

    Außerdem stehe auf der Eintrittskarte, die immerhin mit Vorverkaufsgebühren 28,75 Euro gekostet habe, "Konzert des Jahres". "Da ich schon am 15. März auf ihrem (Jea nette Biedermanns) Konzert war, das nur 18 Euro gekostet und 90 Minuten gedauert hat, fand ich das alles etwas komisch. Jeanette hatte auch keine eigene Band und auch ihre Background-Sängerinnen nicht dabei, außerdem war es keine richtige Show wie in Mainz," macht Lachner seinem Unmut Luft und fügt noch in einem Postscriptum an: "Ich vermute, dass die Karten als ein Konzert von Jeanette verkauft wurden," die Künstlerin aber nur für einen Kurzauftritt engagiert worden sei.

    "Stimmt nicht", stellte gestern auf Anfrage dieser Zeitung Tommy Berg von der in Gerolzhofen beheimateten Konzertagentur "Black and White" fest. "Wir erhielten von Jeanettes Management die Konzert-Plakate, die entsprechend den Bedingungen in Gerolzhofen verändert wurden. Es steht hier zu lesen, dass es sich um die 'Delicious Tour Part II' handelt."

    Richtig ist jedoch, dass die offizielle Tournee des Teenie-Stars beendet ist, und sich Jeanette derzeit auf einer so genannten Festival-Tour befindet, die alle ihre Hits enthält und in deren Rahmen sie u. a. auch in Aachen und Füssen auftritt."

    Am Vortag ihres Gastspiels in Gerolzhofen habe sie in der gleichen Veranstaltungsreihe in Saarbrücken vor 15 000 Menschen auf der Bühne gestanden. Auch hier hätten jeweils andere Vorgruppen als bei der offiziellen Deutschlandtour gespielt.

    Jeanette habe mit Halbplayback gesungen, und ihr Auftritt etwas über 60 Minuten gedauert. Wenn vereinzelt eine längere Konzertdauer angekündigt worden sei, dann habe das an den nicht auf den neusten Stand gebrachten Unterlagen gelegen, die das Management den Medien zur Verfügung gestellt hatte. "Außerdem liegt es im Ermessen des Künstlers, wieviele Zugaben er gibt," erklärte Berg.

    Die Vorgruppe "Vampire" habe 45 Minuten vor dem Biedermann-Konzert und zwei Stunden danach gespielt und sei allgemein so sehr gelobt worden, dass sich jetzt sogar das Biedermann-Management für sie interessiere: "Die Band hat bis 035 Uhr gespielt, Jeanette gab über eine Stunde lang nach ihrer Bühnenshow noch Autogramme." Inklusive Vorgruppen-Auftritt habe das gesamte Konzert somit über vier Stunden gedauert.

    Den Kartenpreis in Gerolzhofen hält Berg für gerechtfertigt. In Großstädten, wo mit mehreren tausend Besuchern gerechnet werden könne, sei auch günstiger zu kalkulieren als in einem eher ländlich geprägten Raum. Berg ist insgesamt die Kritik unverständlich, tröstet sich jedoch: "Man kann's nicht 1400 Leuten recht machen. Wir haben in der Agentur nämlich sehr viele positive Reaktionen verzeichnet."

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