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SCHWEINFURT: Kommt bald der 24-Stunden-Streik?

SCHWEINFURT

Kommt bald der 24-Stunden-Streik?

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    Die IG Metall Schweinfurt hat am Dienstagvormittag die Mitarbeiter aller großen Schweinfurter Metallbetriebe zum Warnstreik aufgerufen. Zur Kundgebung um 9.45 Uhr an der Einmündung Hahnenhügelbrücke/Ernst-Sachs-Straße kamen laut Veranstalter rund 4100 Streikende.   Hauptredner Peter Kippes, erster Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt, zeigte sich mit dem ersten Angebot der Arbeitgeber – 2,1 Prozent mehr in zwei Stufen auf 24 Monate plus 0,3 Prozent Wettbewerbsbonus für erfolgreiche Betriebe – nicht zufrieden: „Einige haben den Knall noch nicht gehört, den es am Donnerstag in Augsburg und anderswo gegeben hat.“ Weitere Warnstreiks behält sich die IG Metall in den nächsten Tagen in der Region aus – Ziel ist es, fünf Prozent mehr Lohn bei zwölfmonatiger Laufzeit sowie wieder mehr Betriebe in den Flächentarif zu bekommen. Kippes kündigte außerdem ein neues Mittel im bundesweiten Tarifstreit an: Als Alternative zum „normalen Vorgehen“ einer Urabstimmung über unbefristeten Streik, ziehe die IG Metall-Führung auch 24-Stunden-Streiks in der ganzen Republik in Betracht. Die Streikenden waren in vier Demonstrationszügen von der Frühschicht von ZF, SKF, Schaeffler, Bosch Rexroth, SRAM und Horton Europe aus den Betrieben im Hafen sowie den nahegelegenen Werken in der Ernst-Sachs-Straße zum Kundgebungsort gekommen.
    Die IG Metall Schweinfurt hat am Dienstagvormittag die Mitarbeiter aller großen Schweinfurter Metallbetriebe zum Warnstreik aufgerufen. Zur Kundgebung um 9.45 Uhr an der Einmündung Hahnenhügelbrücke/Ernst-Sachs-Straße kamen laut Veranstalter rund 4100 Streikende. Hauptredner Peter Kippes, erster Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt, zeigte sich mit dem ersten Angebot der Arbeitgeber – 2,1 Prozent mehr in zwei Stufen auf 24 Monate plus 0,3 Prozent Wettbewerbsbonus für erfolgreiche Betriebe – nicht zufrieden: „Einige haben den Knall noch nicht gehört, den es am Donnerstag in Augsburg und anderswo gegeben hat.“ Weitere Warnstreiks behält sich die IG Metall in den nächsten Tagen in der Region aus – Ziel ist es, fünf Prozent mehr Lohn bei zwölfmonatiger Laufzeit sowie wieder mehr Betriebe in den Flächentarif zu bekommen. Kippes kündigte außerdem ein neues Mittel im bundesweiten Tarifstreit an: Als Alternative zum „normalen Vorgehen“ einer Urabstimmung über unbefristeten Streik, ziehe die IG Metall-Führung auch 24-Stunden-Streiks in der ganzen Republik in Betracht. Die Streikenden waren in vier Demonstrationszügen von der Frühschicht von ZF, SKF, Schaeffler, Bosch Rexroth, SRAM und Horton Europe aus den Betrieben im Hafen sowie den nahegelegenen Werken in der Ernst-Sachs-Straße zum Kundgebungsort gekommen. Foto: Anand Anders

    Die Hände in die Höhe! „Give Me Five“ – „Gib mir Fünf“ – steht auf den aufblasbaren Handschuhen der Schweinfurter Metaller. Fünf Prozent mehr Lohn auf zwölf Monate, das ist das Ziel, das die Gewerkschaft der Metall- und Elektroindustrie derzeit verfolgt. In der vergangenen Woche waren die Gespräche für die bundesweit etwa 3,8 Millionen Beschäftigten kurz vor dem Ablauf der Friedenspflicht ohne Ergebnis abgebrochen worden.

    Die IG Metall Schweinfurt hat am Dienstagvormittag die Mitarbeiter aller großen Schweinfurter Metallbetriebe zum Warnstreik aufgerufen. Zur Kundgebung um 9.45 Uhr an der Einmündung Hahnhügelbrücke/Ernst-Sachs-Straße kamen laut Veranstalter rund 4100 Streikende. Sie waren in vier Demonstrationszügen von der Frühschicht von ZF, SKF, Schaeffler, Bosch Rexroth, SRAM und Horton Europe aus den Betrieben im Hafen sowie den nahegelegenen Werken in der Ernst-Sachs-Straße gekommen.

    Der Warnstreik in Schweinfurt zählte damit neben Nürnberg zu einem der größten in Bayern. Hauptredner Peter Kippes, erster Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt, zeigte sich mit dem ersten Angebot der Arbeitgeber – 2,1 Prozent mehr in zwei Stufen auf 24 Monate plus 0,3 Prozent Wettbewerbsbonus für erfolgreiche Betriebe – ganz und gar nicht zufrieden: „Einige haben den Knall noch nicht gehört, den es am Donnerstag in Augsburg und anderswo gegeben hat.“

    Weitere Streiks stehen an

    Weitere Warnstreiks kündigt die IG Metall in den nächsten Tagen in der Region an: In Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) soll es gleich am Mittwoch mit Ausständen weitergehen. Zusätzlich zur Lohnsteigerung um fünf Prozent bei zwölfmonatiger Laufzeit will die IG Metall wieder mehr Betriebe in den Flächentarif bekommen, also die Tarifflucht bekämpfen.

    Im Schnitt verdienten Beschäftigte in nicht-tarifgebundenen Betrieben laut Kippes 25 Prozent weniger als ihre Branchenkollegen in Tarif-Firmen. „Jeder Betrieb, der aussteigt, schwächt die Betriebe, die noch im Tarif sind“, sagte Kippes.

    24-Stunden-Streiks als „allerletzte Warnung“ an die Arbeitgeber

    Der IG-Metall-Chef in Schweinfurt kündigte außerdem ein neues Mittel im bundesweiten Tarifstreit an: Als Alternative zum „normalen Vorgehen“ einer Urabstimmung über unbefristeten Streik ziehe die IG Metall-Führung auch 24-Stunden-Streiks in ausgewählten Betrieben in der ganzen Republik in Betracht. Das wäre laut Kippes „die allerallerletzte Warnung“ an die Arbeitgeber. „Wir sind stinksauer, wir sind streikbereit“, skandierte auch SKF-Mitarbeiter Fabian Hofmann von der IG Metall Jugend Schweinfurt.

    „I Can't Get No Satisfaction“ von den Rolling Stones war vermutlich als selbstironisches Augenzwinkern gedacht: Solosänger Blind Freddy, der mit schmissigen Gitarrensongs für Stimmung sorgte, war zum dritten Mal bei einem Warnstreik in Schweinfurt.

    Auch aus der Gewerkschaftsfamilie erhielt die IG Metall Unterstützung: Frank Firsching, Regionsgeschäftsführer der Dachorganisation DGB, appellierte auf der Kundgebungsbühne daran, die Solidarität in der Gesellschaft wieder aufleben zu lassen, und so bald wie möglich auch einen von Arbeitgebern und -nehmern gleichermaßen bezahlten Krankenkassenbeitrag zu verfolgen – und sei es in Form einer Lohnsteigerung: „Es wird Zeit, dass wir uns den Zusatzbeitrag wieder zurück holen.“

    Tarifgespräche sind noch ohne Termin

    Sinan Öztürk, ver.di-Geschäftsführer des Bezirks Schweinfurt, warnte die Metaller davor, sich auf das Arbeitgeberangebot einzulassen: „Mit diesem Angebot werdet ihr in einen Reallohnverlust“ geraten.

    Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer des bayerischen Arbeitgeberverbandes vbm, ließ am Dienstag verlauten, die IG Metall säge an dem Ast, auf dem die Beschäftigten säßen. Die Warnstreiks seien zum jetzigen Zeitpunkt „völlig überzogen“. Um kurz vor 11 Uhr nahmen die Schweinfurter Beschäftigten ihre Arbeit wieder auf. Die Tarifgespräche sollen in der Woche vor Pfingsten weitergehen.

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