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Mainberg: Kommunales Denkmalkonzept in Mainberg vorgestellt

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    Fachwerkhäuser prägen den Ortskern von Mainberg.
    Fachwerkhäuser prägen den Ortskern von Mainberg. Foto: Rita Steger-Frühwacht

    "Die Bürger sollen auf den historischen Wert ihres Gebäudes aufmerksam gemacht werden." Das formulierte Thomas Gunzelmann als Ziel des Ortsrundgangs in Mainberg im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK). Bürgermeister Stefan Rottmann hatte dazu eingeladen, und viele Bürger nahmen teil.

    Bei diesem Rundgang war auch Bertram Wegner dabei, der als Stadtplaner das "Projekt Mainberg" betreut. Er betonte, dass es heute vor allem darum gehe, "was Sie als Bürger, als Eigentümer machen können."  Thomas Gunzelmann ergänzte dazu, dass für die Aufwendung von Sanierungskosten im Rahmen des ISEK auch eine Abschreibung nach dem Einkommenssteuergesetz möglich sei.

    Gunzelmann, Hauptkonservator am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und Leiter der Dienststelle Bamberg, stellte das Kommunale Denkmalkonzept (KDK) vor, das bei der Ortskernsanierung von Mainberg ineinandergreife, so seine Zusage. Dieses Instrument einer Strategie für den Erhalt und die Weiterentwicklung von Denkmälern bestehe aus drei Modulen. Zunächst würden die Denkmalwerte erfasst und analysiert, was für Mainberg bereits geschehen sei. Dabei werde die Bausubstanz in vier Kategorien eingeteilt, die sich in der Wertigkeit von Denkmal über ortsbildprägende Bauten, strukturprägende Bauten bis hin zu Bauten ohne Wertung abstufe.

    Erhaltenswerte Bauten

    Als erhaltenswerte Bauten, die das Ortsbild prägen, wurden die Fachwerkhäuser eingestuft. Als strukturprägende Bauten können in der Mainberger Zehntstraße einige Häuser durch die gleiche Ausrichtung des Firsts gerechnet werden. In dieser Straße führt eine Treppe hoch zur darüberliegenden Straße. Gunzelmann erklärte, dass im KDK auch Straßen und Plätze sowie Grünraum oder auch diese historische fußläufige Wegeverbindung im Förderprogramm enthalten sein können. Ebenso könnte das Umfeld des Wendelin-Bildstockes aufgewertet werden.

    Im KDK wird in einem zweiten Schritt die zukünftige Entwicklung des Ortes mit Blick auf die historische Bausubstanz in den Fokus gesetzt. Dabei geht es auch um die Bestandsaufnahme von Mängeln. Im Ortskern von Mainberg wurden die Vorbauten zu den Häusern oft kritisch gesehen. Der mögliche Rückbau störender jüngerer Anbauten, zum Beispiel von Garagen, muss aber auch im Zusammenhang mit der Zukunftsfähigkeit des Ortskernes gesehen werden. Auch die Eigentümer und Bewohner müssen daran beteiligt werden.

    Ortsbild und Denkmalschutz, das waren die Themen beim Ortsrundgang in Mainberg mit Thomas Gunzelmann (von links) und Stadtplaner Bertram Wegner.
    Ortsbild und Denkmalschutz, das waren die Themen beim Ortsrundgang in Mainberg mit Thomas Gunzelmann (von links) und Stadtplaner Bertram Wegner. Foto: Rita Steger-Frühwacht

    Am Beispiel des Anwesens Grundstraße 9 erläuterte Thomas Gunzelmann die Unterstützung des KDK für ein konkretes Projekt. Die Förderung für dieses gemeindliche Anwesen bedeutet die Übernahme der Kosten für alle notwendigen Untersuchungen im Hinblick auf eine Sanierung, wie zum Beispiel die Überprüfung der Statik des Wohnhauses. Eine Machbarkeitsstudie über zukünftige Nutzungen werde ebenso finanziert.

    "Wir gehen das an"

    "Der Gemeinderat ist sich einig, dass wir das angehen", versicherte Bürgermeister Stefan Rottmann und fügte hinzu, dass Angebote eingeholt würden. Die zum Anwesen gehörende Scheune, deren Abbruch der Gemeinderat beschlossen habe, werde als eigenes Projekt gesehen. Für notwendig werde seitens der Gemeinde die verkehrsmäßige Erschließung der hinter der Scheune liegenden Anwesen über öffentlichen Grund gesehen, so der Rathauschef.

    Auf einem wegemäßig kurzen Rundgang, vom Plan über die Zehntstraße, vorbei an dem zukünftigen Gastronomie- und Hotelbetrieb der Familie Volker Martin bis hin zum letzten Halt am Anwesen Grundstraße 9, verwies Bertram Wegner auf die "hohe Denkmaldichte in dem kleinen Ort". Er riet, das Sanierungsgebiet nicht zu eng zu fassen. Als die "unterschiedlichen Bausteine der Bausubstand" nannte er: das Schloss, öffentliche Gebäude wie Kirche und Gaststätte Schwarzer Adler, die Häuser der Schlossbediensteten, die Häckersiedlung, die "Villen" des 19. Jahrhunderts und die Bauten aus dem 20. Jahrhundert.

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