In diesem von Chefarzt Prof. Fritz Christ geleiteten Kompetenzzentrum bilden Ärzte des Leopoldina-Krankenhauses aus der Frauenklinik, Radiologie, Strahlentherapie, Onkologie, Pathologie und Nuklearmedizin ein Netzwerk mit niedergelassenen Ärzten: Den Gynäkologen Dr. Sabine Vogel, Dr. Eva Kremer und Andreas Müller-Wolpert, den Radiologen Prof. Jean-Michel Friedrich, Dr. Peter Schnarkowski und Dr. Martin Sasse (Haßfurt), den Internisten Dr. Reginhard von Hirschhausen und Dr. Joachim Müller (Ambulante Chemotherapie), dem plastischen Chirurgen Dr. Caius Radu (Nürnberg), der Humangenetikerin Dr. Sigrid Köhler (Würzburg) und dem Psychotherapeuten Prof. Volker Kollenbaum (Bad Kissingen).
Leo-Geschäftsführer Adrian Schmuker betonte, dass das "Brustzentrum Schweinfurt" nicht nur ein neuer Name für eine zum Teil bereits bestehende interdisziplinäre Kooperation sei, sondern alle an dem Zentrum Beteiligten hätten sich einer "Qualitätsprüfung" unterziehen müssen, deren positives Ergebnis man Ende des Jahres mit der Verleihung eines Zertifikates erwarte. Diese Zertifizierung erfolgt auf Grund strenger Qualitätskriterien der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Senelogie (Brusterkrankungen) und muss jedes Jahr neu erworben werden. Schmuker überreichte allen am Zentrum Mitarbeitenden eine Kooperations-Urkunde.
Natürlich sei die Bildung des Brustzentrums auch eine offensive Maßnahme zur Sicherung einer dauerhaften Existenz des Leopoldina-Krankenhauses, räumte Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser ein. Vor allem aber freue sie sich, dass hier eine Anlaufstelle für Frauen geschaffen worden sei, die ihnen eine optimale Versorgung zusichere. Besonders erwähnte Grieser die Bereitstellung und Selbstverständlichkeit einer zweiten Meinung und die in regelmäßigen Tumorkonferenzen erarbeiteten individuellen Therapiekonzepte zum Wohl jeder Patientin.
Prof. Fritz Christ nannte Fakten: Nach wie vor, leider mit steigender Tendenz, sei der Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung der Frauen, zugleich deren häufigste Krebstodesursache. Bei jeder Therapieentscheidung habe bei ihm immer eine informierte Selbstbestimmung der Patientin eine wichtige Rolle gespielt. Es erfülle ihn mit Genugtuung, dass sich sein Konzept - nicht über das Sinnvolle hinauszugehen - in den Leitlinien des heutigen Zertifizierungs-Verfahrens wiederfinde. Schon während eines Krankenhausaufenthaltes hilft ein soziales Netzwerk des Brustzentrums den Patientinnen bei ihrer körperlichen und seelischen Krankheitsbewältigung: Selbsthilfegruppen, psychosoziale Dienste, spezielle Schmerztherapie, Psychoonkologie, Ernährungsberatung, Anschlussbehandlung, Physiotherapie, Krankenhausseelsorge - all diese Hilfsangebote bündelt und steuert Claudia Firsching.