„Keine besonderen Vorkommnisse“ – mit diesen Worten beschrieb Bürgermeisterin Ruth Hanna Gube den einstimmig gebilligten Haushalt 2014. Und doch unterschied sich diese Gemeinderatssitzung von allen anderen seit 1992. Es war die letzte in dieser Konstellation, die letzte vor allem unter Vorsitz von Bürgermeisterin Ruth Hanna Gube.
Vizebürgermeisterin Annemarie Schuler bedankte sich mit Blumen, nachdem Gube selbst drei scheidende Gemeinderäte verabschiedet hatte. Katharina Kötzel war für die CSU/Freie Bürgerliste seit 1996 dabei, Fraktionskollege Erich Hemmerich und Alfons Pfeuffer (Freie Wähler) traten bereits 1990 an. Bewegte Jahre, die geprägt waren durch Dorferneuerung, Flurbereinigungen oder den Sportheimbau bis 1995, an die Hemmerich als Mann des FC erinnerte.
In der letzten Sitzung der Legislaturperiode legte sich dann auch etwas der Pulverdampf des Wahlkampfs, aus dem Oliver Brust (FW) als künftiger Bürgermeister hervorgegangen ist. Gube betonte bei dieser Gelegenheit das prinzipiell gute Klima im Rat, das über die Jahre hinweg entstanden sei. Das Haushaltswerk selbst kündete jedenfalls von soliden Verhältnissen: Kämmerin Ulrike Gallus legte einen Verwaltungshaushalt von 3,2 Millionen Euro (Plus von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und einen Vermögenshaushalt von knapp 1,8 Millionen Euro vor, dem 234 000 Euro zugeführt werden. Aufgrund der Entnahme des Guthabens eines Bausparvertrags im Vorjahr fällt der Vermögenshaushalt um 25 Prozent geringer aus als sein Vorgänger. Die Personalkosten sind im Verwaltungshaushalt, der sich zum Großteil aus Einkommensteuer- und Schlüsselzuweisungen finanziert, noch einmal deutlich um 65 000 Euro auf 831 800 Euro angestiegen. Für die Ablösung des Bayerngrund-Kredits 2015, mit dem die Schulerneuerung vorfinanziert wurde, ist keine Extrakreditaufnahme nötig. Geplant ist, Gelder aus einem Bausparvertrag in Höhe von 625 000 Euro einzubringen, der Restbetrag von 600 000 Euro soll aus Haushaltsmitteln und Rücklage finanziert werden.
Mehr Sorgen bereiten Gallus mögliche Zahlungen an den Zweckverband Interkommunaler Gewerbepark Conn Barracks, für die zwischen 2015 und 2017 im Rahmen der Konversion 250 000 Euro fällig werden könnten. „Zahlungen an den Zweckverband werden nur sehr schwer ohne Kreditaufnahme zu finanzieren sein“ – die Finanzverwalterin mahnt sparsame Haushaltsführung und strenge Haushaltsdisziplin an, auch wenn die interkommunale Flächenentwicklung an sich begrüßenswert sei.
Lässt man die 1,2 Millionen Euro Bayerngrund-Sonderschulden außer Acht, wird jeder Geldersheimer Ende 2014 mit 269 Euro in der Kreide stehen, bei 671 000 Euro Gesamtschulden. 2012 lag die bayerische Pro-Kopf-Verschuldung bei 711 Euro. Zum Jahresende sollen noch 1,86 Millionen Euro auf dem Sparkonto liegen, wovon 685 000 Euro in Form von Bausparverträgen angelegt sind. Ende 2017 könnten davon noch rund 420 000 Euro übrig sein, bei einem Schuldenstand von 742 000 Euro.
Neben Konversionsbewältigung und Kreditrückzahlung wird es in den kommenden Jahren vor allem um Investitionen in den Friedhof gehen: Heuer werden 10 000 Euro für Planungen ausgegeben, in den nächsten beiden Jahren jeweils 100 000 Euro verbaut. Der Gottesacker bleibt auch sonst ein Zuschussbetrieb mit aktuell nur 35 Prozent Deckungsgrad.
Zuletzt brachte der Rat eine erste Zahlung an den Konversionszweckverband auf den Weg. Als Beteiligung an einer Studie zum Logistikstandort Region Schweinfurt fließen 4500 Euro als Geldersheimer Anteil. Die IHK Würzburg Schweinfurt hatte das 18 000 Euro-Projekt angeregt.