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KREIS SCHWEINFURT: Konversion nimmt deutlich Fahrt auf

KREIS SCHWEINFURT

Konversion nimmt deutlich Fahrt auf

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    Tempo machen alle Beteiligten beim Thema Konversion: Jetzt hat der Kreisausschuss grundsätzlich zugestimmt, einem Zweckverband beizutreten, der die Planungshoheit erhalten soll, um die bislang von der US-Army genutzten Liegenschaften zivil zu nutzen.

    Vor allem geht es darum, auf dem 200 Hektar großen Gelände der Conn-Barracks Gewerbebetriebe anzusiedeln. Mitglieder sind neben dem Landkreis die Stadt Schweinfurt und die Gemeinden Geldersheim und Niederwerrn, auf deren Gemarkung die Kaserne und der Flugplatz fast ausschließlich liegen. Bereits in der nächsten Woche soll es die nächsten Gespräche mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) geben, die die Flächen verwaltet, sagte der Chef der Kreisentwicklung, Konrad Bonengel: „Wir möchten ein frühzeitiges Betretungsrecht bekommen“, um potenziellen Investoren stichhaltig informieren zu können. Und noch in diesem Monat soll ein „Obergutachten“ zu den dortigen Altlasten in Auftrag gegeben werden.

    Gerade die zwei Gemeinden wünschten, so Bonengel, dass die finanzstarke Stadt, die selbst nur mit einem einen halben Hektar betroffen ist, als gleichberechtigter Partner dem Zweckverband angehört: Jeder der vier Mitglieder soll dort 25 Prozent der Stimmen bekommen. „Wir brauchen eine stabile Vertrauenslage“, sagte Landrat Florian Töpper (SPD) zur künftigen Zusammenarbeit, damit die Gemeinden nicht den Eindruck bekämen, übervorteilt zu werden. „Wir sind gleichberechtigte Partner“, schätzte Bonengel das derzeitige Klima ein. Denn Hartmut Bräuer (SPD) hatte vor einem Vetorecht der Stadt gewarnt: „Damit sollten wir sensibel umgehen.“

    Dem Zweckverband soll eine Entwicklungs-GmbH nachgelagert werden, bei der es allerdings andere Stimmengewichte geben soll, wie Bonengel erläuterte. Die Firma soll die Vermarktung des Geländes übernehmen. Aus dem Schweinfurter Rathaus ist zu hören, dass man dort mindestens einen 50-prozentigen Anteil erwartet. Denn die Stadt verfügt bei diesem Thema über das meiste Geld und Know-how. „Wir haben geringere Möglichkeiten als die Stadt“, räumte Töpper ein.

    Wie Bonengel sagte, gebe es nicht nur Investorenanfragen für die Conn-Barracks. Auch für den Brönnhof bei Üchtelhausen und den ehemaligen Bombenabwurfplatz bei Sulzheim registriere man Interesse. Dabei habe die Bundeswehr signalisiert, den bislang von der US-Army genutzten Truppenübungsplatz Brönnhof nicht übernehmen zu wollen. Dies habe man „mit Erleichterung“ vernommen, so Bonengel. Für das 2500 Hektar große Areal soll eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden. Man habe sie aber wegen der vordringlichen Conn-Barracks in den Herbst verschoben. Der Bombenabwurfplatz, der weitgehend von Kampfmitteln befreit ist, soll den angrenzenden Gemeinden Grettstadt, Donnersdorf und Sulzheim angeboten werden.

    Alle Fraktionsvertreter im Kreisausschuss demonstrierten erneut Einigkeit beim Vorgehen in der Konversionsfrage: Unisono unterstrichen sie die Notwendigkeit, dass die vier Gebietskörperschaften eng kooperieren. Nur in der Urheberfrage der interkommunalen Zusammenarbeit gab es einen Tag nach der Landtagswahl Dissens: „Die CSU-Fraktion hat sich stets eingebracht“, äußerte ihr Sprecher Arthur Arnold – gerade auch zu Zeiten Töppers Vorgängers Harald Leitherer (CSU). Was wiederum Niederwerrns Bürgermeister Peter Seifert (Freie Wähler) auf den Plan rief: Seine Gruppe habe vor einem Jahr schon dafür plädiert, Schweinfurt als Planungszentrum einzubeziehen. In den Gremien sei dies aber erst „ab dem 1. Februar“ (Töppers Amtsantritt) auf Gegenliebe gestoßen. Und Walter Rachle (Grüne) erinnerte an die Probleme bei der Sparkassenfusion und der Tourismusstelle, bei denen es einen Rapport beim damaligen Ministerpräsidenten sowie „unappetitliche Mails“ gegeben habe.

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