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GELDERSHEIM: Konversion: Tauziehen um Zweckverband

GELDERSHEIM

Konversion: Tauziehen um Zweckverband

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    Der Ball liegt wieder im Feld der Nachbarn: Nachdem sich der Geldersheimer Gemeinderat für die Gründung eines Zweckverbands, zur Koordinierung der Konversion der „Conn Barracks“ ausgesprochen hat, muss nun Niederwerrn Stellung beziehen. Zuletzt hörte man von dort skeptische Töne.

    Eine Bedingung der Niederwerrner: Die Stadt Schweinfurt soll mitmachen, zusätzlich zum Landkreis und den beiden Gemeinden. So sieht es auch ein Grundkonzept vor, das Konrad Bonengel vom Landratsamt in Geldersheim vorstellte: obschon die Stadt nur für 0,57 Prozent der Flächen zuständig wäre, etwa ein Hektar. Der Löwenanteil von über drei Vierteln des Areals liegt auf Geldersheimer Gebiet: rund 167 Hektar. Niederwerrn wäre für 33 Hektar zuständig, hält sein Augenmerk vor allem auf den Motorpool nördlich der B 303.

    Prinzipiell möchte auch Geldersheim Stadt und Kreis im Boot haben: „Allein können wir die Kosten nicht stemmen“, meinte Markus Vogel, man brauche zusätzliche „Ressourcen und Wissen.“ Die Namensfindung ist noch das einfachste: Bonengel, Experte für Kreisentwicklung, stellte „Gewerbe- und Logistikpark Werntal“ „Gewerbe- und Logistikpark Landkreis Schweinfurt“ oder Varianten in den Raum. Ruth Hanna Gube erinnerte an die Landwirtschaft, die offenbar Interesse an Grundstücken hat. Zunächst würde das Landratsamt gerne den Sitz des Zweckverbands übernehmen, später könnte er in die Conn Barracks umziehen, so Bonengel.

    Aufgabe des Verbands soll die Verhandlung mit der BIma, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, sein: über den Verkauf der Flächen ebenso wie deren Altlasten-Erkundung. Ein Ankauf von Flächen durch den Verband ist nicht vorgesehen. Stattdessen soll auf ihn das Satzungs- und Verordnungsrecht der Kommunen übertragen werden, zwecks Erschließung der Conn Barracks. Die zwölf Verbandsräte sollen paritätisch besetzt werden, mit je drei Vertretern.

    Dann die Geldfrage: „Die Verteilung der Kosten soll nach dem Verhältnis des Nutzens bemessen werden“, heißt es in der Beschluss-Vorlage, eventuell entsprechend dem Stimmenverhältnis in der Verbandsversammlung. Kostenbeteiligungen des Kreises an Investitionen werden als „unter Umständen kommunalrechtlich problematisch“ gesehen. Offen ist auch, ob der Vorsitz durch Wahl bestimmt wird, ob er zum Beispiel mit dem Amt des Landrats verbunden oder in Rotation gewechselt werden soll. Bonengel machte deutlich, dass der Zweckverband auf zehn bis 15 Jahre tätig sein werde: „Man muss sich vom jetzigen Plan lösen“.

    Der künftige Gewerbepark werde ein völlig anderes Aussehen haben. Für Gemeinderätin Monika Rödemer ist das Thema Gewerbe zu stark betont. Herbert Ziegler sieht bei gleichem Stimmenverhältnis die Gefahr einer Überstimmung. Gube warnte vor einem „Gerangel um Stimmen“, die Konversion betreffe alle. Die Absichtserklärung einer Verbandsgründung wurde einstimmig gebilligt, vorbehaltlich eines Satzungsentwurfs. Ebenso fasste die Gemeinde einen „Einleitungsbeschluss für städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen“ auf dem Gelände – letztlich mit dem Ziel, die Bodenpreise nach den Untersuchungen „einzufrieren“.

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