„Seitdem ich Bürgermeisterin bin, ist die Parksituation das größte Problem“, meinte Bettina Bärmann auf ihrer ersten Bürgerversammlung. Das Gemeindezentrum war mit rund 90 Interessierten gut besucht. Die Probleme waren weitgehend die alten.
Thomas Ammon etwa beklagte das Parken auf dem abgesenkten Bereich am Kreisel Richtung St.-Bruno-Straße. Andreas Wieland bemängelte, dass Richtung Schule auf dem Bürgersteig geparkt werde. Hier soll es eine Verkehrsschau geben.
Nachdem die Telekom eine umfassende Verlegung von Kupferkabeln zur Verbesserung der Breitbandanbindung startet, wurde die Sorge laut, die sanierte Kautzenstraße könne erneut aufgerissen werden. Es werde „definitiv nicht aufgegraben“, hieß es aus der Verwaltung, nur im Bereich eines Schaltkastens werde der Gehweg geöffnet.
Volker Ammon fragte nach dem Stand der Konversion. Wenn Schweinfurt Vertragspartner im Zweckverband sei, warum habe die Stadt dann für das Schaeffler-Logistikzentrum im Maintal Flächen ausgewiesen. Hier sei Niederwerrn „hintergangen“ worden. „Kommen wir erst ins Spiel, wenn die Altlasten im Motorpool zu bezahlen sind?“ Dieser Ansicht wollte Bärmann nicht folgen. Es sei darum gegangen, Schaeffler am Standort Schweinfurt zu halten. Die nächsten Jahre rechnet sie mit keinen großen Veränderungen, die Gemeinde selbst müsse auf dem Konversionsgebiet erst Grund erwerben – wenn es altlastenfrei sei. Auf fünf Jahre hat der Bund das Conn-Barracks-Gelände zur Unterbringung von Asylbewerbern zur Verfügung gestellt. Auch hier geht Bärmann nicht davon aus, dass Niederwerrn besonders betroffen sein wird: wenn, dann nutze die Unterbringung dem Schulstandort Niederwerrn, dessen Altbauten zur Sanierung anstehen. Dank eigener Bushaltestelle würden sich die Asylbewerber vor allem Richtung Schweinfurt orientieren: „Die Gemeinde hat dort keinen Einfluss.“
Kritische Nachfragen gab es zum „Sanierungsgebiet Altort“ und dem Integrierten Städtebaulichen Konzept IESK. Ob der womöglich auf die Anwohner umgelegten Kosten könne mancher schon nicht mehr richtig schlafen, meinte Knut Wölfling. Auch das wollte Bärmann nicht so dramatisch sehen. Sie rechnet mit 80 Prozent Förderung für die Maßnahmen, die in Abstimmung mit den Bürgern erfolgen würden. Der Wert der Grundstücke werde gesteigert, was nicht unwidersprochen blieb.
Thema Hausarztversorgung: Bei insgesamt vier Ärzten sah Bärmann die Kommune „relativ gut versorgt“.