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SCHWEINFURT: Krankenhaus St. Josef optimistisch

SCHWEINFURT

Krankenhaus St. Josef optimistisch

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    Das Krankenhaus St. Josef: Das Haus der Kongregation der Schwestern der Erlösers ist Mittelpunkt eines Gesundheitsnetzes.
    Das Krankenhaus St. Josef: Das Haus der Kongregation der Schwestern der Erlösers ist Mittelpunkt eines Gesundheitsnetzes. Foto: Foto: Anand Anders

    Das Krankenhaus St. Josef ist ein Regelkrankenhaus, – „ein ganz normales Haus“, sagt Krankenhausdirektor Martin Stapper. Ganz so normal ist aktuell jedoch nicht, dass die Häuser mit der Rundumversorgung schwarze Zahlen schreiben. St. Josef tut es und sieht sich für die Zukunft gerüstet.

    260 Betten und 590 Mitarbeiter hat das Haus der Kongregation der Schwestern des Erlösers. Die Patienten kommen aus Schweinfurt Stadt und Land. Belegärzte ergänzen in der Ludwigstraße 1 die hauseigenen Angebote. Jährlich werden über 12 000 stationäre und über 20 000 ambulante Patienten notiert.

    Die Bettenbelegung liegt bei satten 83 Prozent und damit bei der vollen Auslastung eines Akutkrankenhauses, das sich beim Angebot von den ganz normalen Häusern durch eine verstärkte Berücksichtigung der altersbedingten Erkrankungen samt der noch neuen Akutgeriatrie unterscheidet. Das St. Josef praktiziert bereits hier die allenthalben geforderte interdisziplinäre Zusammenarbeit. Vernetzt ist man mit dem Ärztehaus auf eigenem Grund und mit niedergelassenen Ärzten in der Stadt.

    Für das Gesundheitszentrum mit umfassendem Therapieangebot sieht Stapper gute Chancen, denn Schweinfurt vertrage zwei größere Häuser, die in einigen Bereichen in Konkurrenz stehen, die sich in anderen ergänzen. Als Alleinstellungsmerkmal in der Region ist die Orientierung am christlichen Menschenbild zu nennen, die die ethische Grundhaltung und das Handeln präge, so der Krankenhausdirektor. Der Betrieb der Palliativstation ist hierfür nur ein Beispiel von vielen.

    Die Innere Medizin und die Chirurgie sind die Standbeine der Regelhäuser. Bei St. Josef kommt die Anästhesie/Intensivmedizin als ein weiteres Standbein hinzu. Beruhigend ist in einer Zeit, in der der Staat als Geldgeber für die Investitionen ständig neue Deckel verordnet, der gute Gebäudezustand des Hauses, in das die Kongregation über Jahrzehnte hinweg viele Millionen Euro investiert hat. Investiert wird auch in das „motivierte“ (Stapper) Personal, für das Zeitmanagement samt Arbeitsbefreiung bei familiären Ereignissen, eine flexible Arbeitsorganisation, eine Kommunikation, die die Verbindung auch während der Elternzeit hält, der Familienservice und finanzielle Hilfen eingeführt sind.

    Für Stapper ist die hohe Auslastung des Hauses Basis der Wirtschaftlichkeit, was bei einer Verweildauer von durchschnittlich 6,4 Tagen organisatorisches Talent erfordert. Dass die Leute immer kürzer im Krankenhaus bleiben, ist für Stapper keinesfalls nur auf die Fallpauschale zurückzuführen. Er verweist auf Systemverbesserungen und darauf, dass Voruntersuchungen vorstationär durchgeführt werden, auf die Fortschritte der Medizintechnik und der Medikation. Der Patient sei heute früher fit, sagt er – trotz des höheren Durchschnittsalters der Erkrankten.

    Mehr Alterserkrankungen

    Im Steigen sind die Alterserkrankungen. St. Josef hat sich darauf eingestellt, insbesondere mit der Akutgeriatrie (20 Betten), die im Oktober 2012 eröffnete. In der modern eingerichteten Station sorgt speziell weitergebildetes Pflegepersonal für das Wohlergehen akut erkrankter Senioren. Ziel ist eine frühestmögliche Rehabilitation parallel zu der Akutdiagnostik und der Akuttherapie. Wegen des häufigen Nebeneinanders mehrerer Erkrankungen wird interdisziplinär behandelt. Ein multiprofessionelles Team – Physio- und Ergotherapie, Logopädie und Neuropsychologie – kommt zum Einsatz. Auch kümmert man sich um die Organisation der anschließenden häuslichen Versorgung.

    Bei bis zu 800 Geburten im Jahr ist die Frauenheilkunde und die Geburtshilfe eine weitere wesentliche Abteilung in St. Josef. Mit fünf Belegärzten aus der Stadt wird zusammengearbeitet. Zwei Belegärzte sichern die Versorgung in der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde.

    Ende 2010 wurde mit dem Ärztehaus am Krankenhaus ein weiterer Baustein im medizinischen Netzwerk fertiggestellt. Auf drei Stockwerken (3600 Quadratmeter) haben sich Fachpraxen angesiedelt – von der Inneren Medizin über Radiologie, Orthopädie, Gynäkologie und Neurochirurgie bis zur Ergotherapie. Zu den Partnern gehören ebenfalls ein Dialysezentrum und ein Herzzentrum mit Herzkatheterlabor. So besteht ein breit gefächertes medizinisches Netzwerk, zu dem auch niedergelassene Ärzte gehören, die ihre Praxen in der Nähe des Krankenhauses haben.

    Stapper sieht die Kosten für Löhne und allgemeine Kosten schneller als die Fallpauschalen steigen. Noch habe man diese Entwicklung im Griff – noch. Um den Forderungen an die Politik, die die Investitionen bezahlt, und die Krankenkassen, von denen die Fallpauschale kommt, Gewicht zu verleihen, ist man Kooperationen und Mitgliedschaften eingegangen, etwa beim Katholischen Krankenhausverband Bayern, der Bayerischen Krankenhausgesellschaft oder bei der Klinik-Kompetenz-Bayern eG.

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