Ein Wechsel zwischen Anspannung und lockerer Atmosphäre bestimmte das Improvisationstheater von Dirk Bayer und Kristina Graf, Schauspiel und Pädagogik ergänzten sich in den Spielszenen und der folgenden Aufarbeitung bestens.
Die RealschülerInnen der 6. Jahrgangsstufe und der Klasse 7a wurden dabei von den Akteuren mit alltäglichen Szenen aus dem Schulalltag konfrontiert.
Es beginnt damit, dass Markus, dargestellt von Dirk Bayer, sich über seine Mitschülerin Tina lustig macht. Ein Schüler aus der 6b soll Tina verteidigen und wird selbst gemobbt. Alle, die über die frechen Sprüche gelacht haben, werden zum Mittäter, was ihnen oft nicht bewusst ist.
In einer weiteren Spielszene kommt ein hinzu gerufener Lehrer, der von einem Schüler gespielt wird, einem Mitschüler zu Hilfe. Er tadelt Markus für sein Verhalten. Dieser wiederholt jedoch an anderer Stelle seine frechen Sprüche. Schließlich geht es ihm darum, die Aufmerksamkeit seiner KlassenkameradInnen zu gewinnen, er möchte eben als "cool" dastehen.
"Woher hat Markus denn eigentlichen sein Verhalten?" fragt der Regisseur Bayer die Runde. Es könnten ältere Mitschüler sein, aber auch Vorbilder in den Medien. Er fragt die Schüler nach ihrem Medienkonsum von z.B. Youtube, Casting-Shows etc.. So kanzelt etwa ein Dieter Bohlen in DSDS einen Kandidaten ab und macht sich über ihn lustig.
In einer weiteren Szene sehen sich die beiden Darsteller Bilder auf dem Handy an und machen sich über die Personen auf den Fotos und Videoclips lustig. Zudem schicken sie die Aufnahmen über Messengerdienste weiter. In diesem Zusammen-hang wird in der Reflexion über die Privatsphäre und deren Verletzung gesprochen.
"Ist jemand schon einmal so geärgert worden, dass er nicht mehr in die Schule gehen wollte?" fragt der Schauspieler weiter. Gerade die Generation "Smartphone" nutzt ihr Handy oder Internet-Plattformen wie Facebook, Instagram und co., um sich auszutauschen, aber leider auch zum Mobbing. Und der Vorteil dabei ist, dass es viel leichter fällt, jemanden im Netz zu beleidigen als von Angesicht zu Angesicht.
In einigen weiteren Spielszenen geht es dann darum, wie eine Klasse wieder aus der Mobbingfalle herauskommen kann. Das Ziel des Theaters ist, die SchülerInnen für die Thematik zu sensibilisieren und vielleicht auch zum Einschreiten bei Mobbing-Situationen zu bewegen. Im Anschluss folgt noch eine Szene zur Computerspielsucht, die eine Gefahr gerade in der Corona-Zeit darstellt. Es kommt zum einen auf die Art der Spiele an, aber auch auf den zeitlichen Umfang. Dies führt häufig zur Ablenkung von schulischen Aufgaben.
Die neue Version des Stücks mit dem Anhang 2.0 bezieht sich auf die pandemiebezogene Erweiterung der Thematik und wurde in Abstimmung mit der kommunalen Jugendarbeit (KOJA) aktualisiert.
Von: Guido Plener (Pressebeauftragter, Ludwig-Derleth-Realschule Gerolzhofen)