Als zarter Knabe hat ihm Karl Haus in der Musikschule zwar nicht die Flöten- aber dafür die Gesangstöne beigebracht, am Montag hat Landrat Harald Leitherer dem bekannten Komponisten und Lehrer die Ehrenurkunden des Landkreises feierlich überreicht. Auch Manfred Schäflein, Udo Wachter und Ottmar Wolf erhielten die inoffizielle Ehrenbürgerschaft des Landkreises Schweinfurt.
Leitherer würdigte vor dem Kreistag die Verdienste Haus' als herausragender Vertreter der heimischen Musikkultur. Er habe 1993 die nach ihm benannte Stiftung für begabte und bedürftige Schüler der Musikschule gegründet und gelte als Mitinitiator des Wettbewerbs „Jugend musiziert“.
Bei Manfred Schäflein stellte der Landrat die Tätigkeit als Leiter der Rettungsleitstelle Schweinfurt heraus – mit 17 Jahren sei er der dienstälteste Bayerns gewesen. Besonders betonte er die langjährige Zusammenarbeit mit Schäflein. Dessen letzte berufliche Herausforderung war der Aufbau der neuen integrierten Leitstelle, die in diesen Tagen ihren Betrieb aufgenommen hat.
Als ehemaliger Kreishandwerksmeister habe sich Udo Wachter in besonderer Weise um den Landkreis Schweinfurt verdient gemacht, erläuterte Leitherer. Er strich vor allem Wachters Funktion im Vorstand der Energieagentur heraus: „Er war Vermittler, Unterstützer, betrieb Netzwerk- und Verknüpfungsarbeit“, so der Landrat in seiner Laudatio.
Die Arbeit im kulturellen Bereich sei ein besonderer Verdienst des Unternehmers Ottmar Wolf. 2001 habe er die nach ihm benannte Kulturstiftung ins Leben gerufen. Wolf habe sich der Förderung fränkischer Volkskunde, Kunst, Literatur und des Denkmalschutzes sowie die Erforschung der Geschichte seiner Heimatstadt Gerolzhofen verschrieben. Als Beispiel nannte Leitherer die Überarbeitung der Stadtchronik und den Modellbau der Stadtansicht aus dem Jahr 1833.
Karl Haus sagte in seiner Dankesrede, dass es den Geehrten stets um das Bemühen um Mitmenschlichkeit gegangen sei. Dieses gesellschaftliche Engagement sei mit einem Hobby nicht zu vergleichen.
Bei Harald Leitherer haben allerdings die Mühen wenig genutzt: Nach dem Stimmbruch sei mit seiner Gesangstimme nicht mehr viel los gewesen, wie er selbst sagte.