„Kreuzweg einmal ganz anders“ – dazu lädt seit vier Jahren alljährlich am Karfreitag die Pfarrgemeinde Waldsachsen ein.
Kreuzweg ist ein der Via Dolorosa (schmerzensreiche Straße) in Jerusalem nachgebildeter Wallfahrtsweg. Er folgt dem Leidensweg Jesu Christi in Bildern oder Skulpturen. Gleichzeitig werden in der römisch-katholischen Kirche auch Andachten, besonders in der Fastenzeit gehalten, die einzelne Stationen dieses Weges im Gebet betrachten. In der Regel werden diese Andachten in der Kirche oder entlang von Wegen gehalten, die von Kreuzwegstationen gesäumt sind.
„Wir wollen beim Beten des Kreuzweges unterwegs sein im Dorf“, erklärt Hildegard Schleyer. Die Wortgottesdienstleiterin in der Pfarrei hat vor einigen Jahren zusammen mit der Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates, Erika Fambach, ein Pastorales Grundseminar besucht. Aus dem Teilnehmerkreis erfuhren sie von der Möglichkeit diese Kreuzwegandachten außerhalb der Kirche zu beten und auch besonders zu gestalten.
Grundlagen für die Texte erhalten Sie durch die alljährliche Veröffentlichung einer Handreichung von Kreuzweggebeten durch das kirchliche Missionswerk Misereor. In diesem Jahr steht die Situation von Familien auf den Philippinen im Mittelpunkt. Als Symbol wird eine „Siegespalme“, eine Zimmerpalme im Blumentopf, auf der Wegstrecke durch das Dorf mitgeführt. Sie ist das Zeichen für die Überwindung von Leid und Not.
Die Anzahl der Stationen, normalerweise auf 14 festgelegt, ist in der Ausgabe der Handreichung von „Misereor“ immer auf vier bis sechs reduziert. Stationen sind Bildstöcke und Wegkreuze auf der Strecke vom Ortseingang Richtung Marktsteinach bis zum Kirchenumgriff.
Während des Gehens wird Stille gehalten oder ein Absatz des Rosenkranzes gebetet. Die Gestaltung der einzelnen Stationen übernehmen die Ministranten. Manchmal werden auch passende kleine Symbole, wie Nägel oder Metallstücke, die als kleine Gewichtssteine gestaltet sind, an die Gläubigen verteilt. Vorausgetragen wird ein etwa ein Meter hohes Holzkreuz, auf dem der Christus-Korpus mit einem lila Tuch verhüllt ist, die Farbe der Trauer und des Leides.
Der Pfarrgemeinderat Waldsachsen hofft auch in diesem Jahr wieder auf eine große Beteiligung der Pfarreimitglieder, wenn der Kreuzweg am 3. April um 10 Uhr durch das Dorf startet. Denn in den letzten Jahren „war das ganze Dorf dabei, sowohl die kleinen Kinder im Kinderwagen als auch die älteren Personen, die einen Rollator als Gehhilfe benötigen“, erklären die Organisatorinnen.