(ul) Den Trend, „Sport zu betreiben, ohne sich dafür zu engagieren“, bemängelte Klaus Tibulski bei der Jahreshauptversammlung des TSV. Der Vorsitzende schilderte damit das Dilemma des Vereins: „Die Einstellung vieler, sich die Leistungen eines Vereins wie im Fitnesscenter zu erkaufen.“ Einem Verein anzugehören bedeute aber auch, sich einzubringen, appellierte Tibulski an die Mitglieder. Vor allem Übungsleiter würden benötigt.
Nicht gerade erfreulich fiel der Kassenbericht von Elfi Schirmer aus. Die gestiegenen Energiekosten, hohe Abgaben an die Dachverbände und eine kalte und verregnete Kirchweih führten zu einer nicht gerade rosigen Kassenlage. Deshalb, so der Vorsitzende, werde man sich in den kommenden Jahren im Bereich der Baumaßnahmen auf dringende Sanierungen und Reparaturen beschränken müssen. In der Diskussion regte Walter Klenk weitere Sparmaßnahmen für den Verein an und sich über die Beteiligung an der Kirchweih auf.
Laut Tibulskis Bericht gibt es bei den Mitgliederzahl einen positiven Trend: Sie stieg um 3,25 Prozent. Den größten Zuwachs hatte dabei die Schwimmabteilung die von 31 auf 72 fast ausschließlich jugendliche Mitglieder anwuchs. Um gerade die Kinder- und Jugendarbeit zu stärken, will der TSV eng mit dem Arbeitskreis Zukunft und Bildung der Gemeinde zusammenarbeiten.
Auffallend sei, so Tibulski, dass das Interesse am Mannschaftssport nachlasse. Deshalb habe sich die Fußballabteilung entschlossen, gemeinsam mit dem TSV Röthlein die Jugend-Förder-Gemeinschaft Mainbogen zu gründen. Ebenfalls neu ist die Abteilung Line-Dance. Unter Leitung von Anke Böhm studieren die 22 Mitglieder choreographische Formen von Gesellschaftstänzen ein.
Europameisterin Neubert
Erfreulich im sportlichen Bereich sind auch die Leichtathletikerfolge der Seniorensportlerin Marianne Neubert. Sie gewann drei bayerische Meistertitel, bei der deutschen Meisterschaft dreimal Gold und auf Europaebene zwei Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille, wie Neubert für ihre Abteilung berichtete.
Die Berichte der Abteilungen lieferten Rainer Ludwig für die Faustballer, Thorsten Grimm und Rainer Bähr für die Fußballer, Elsbeth Förster stellte die Arbeit der Gymnastikgruppe vor, Robert Schirmer die der Korbballer. Jürgen Otto berichtete über die Tennis-, Bernd Greubel über die Tischtennisabteilung. Den Jahresbericht der Kräuter-11 trug Klaus Malchow vor. Walters Klenks Vorwurf, im Fasching stünden zu viele Nicht-Mitglieder auf der Bühne, räumte Vorsitzender Tibulski aus.
Zahlreiche Mitglieder ehrte der Vorstand für langjährige Treue zum Verein. Friedrich Schneider feierte gar das seltene Jubiläum seiner 70-jährigen Vereinszugehörigkeit. Seit 25 Jahren sind dabei: Frank Bayer, Heinrich Böhm, Martha Fischer, Gertrud Hahn, Engelbert Klein, Alexander Peter, Monika Stohwasser, Eberhard Trapp und Hedi Zeißner. Erich Alt, Harald Bayer, Gerhard Grau und Heinrich Römer halten dem TSV seit 40 Jahren die Treue. Ihr 50. Vereinsjubiläum begingen Heinz-Jürgen Bäcker, Helga Greubel und Rainer Ludwig. Georg Klenk, Bertha Leutsch und Friedrich Model gehören seit 60 Jahren dazu, Ludwig Klenk blickt bereits auf 65 Jahre Vereinsleben zurück.
In die Kritik der Mitglieder gerieten die Öffnungszeiten des Vereinswirts: Tibulski will mit ihm das Gespräch suchen.