Nur die Sonne wollte nicht so ganz mitspielen beim Frühlingszauber im Schlosshof, zu dem der Förderverein Schloss Oberschwarzach eingeladen hatte. Deshalb wurde das Auftaktkonzert der Veranstaltung mit der Heimatkapelle Michelau in die benachbarte Pfarrkirche St. Peter und Paul verlegt.
Und dort konnten die zahlreichen Besucher bei perfekter Akustik das umfangreiche Repertoire der 40 Musiker unter den Dirigenten Madeleine und Marco Wolf genießen.
„Man merkt schon beim Einzug, dass es sich bei der Heimatkapelle Michelau nicht um eine “normale„ Blaskapelle handelt“, stellte Dietmar Herold, Mitglied des Vorstands des Fördervereins fest. Er merkte an, dass sich die Kapelle inzwischen über den Steigerwald hinaus einen Namen gemacht hat.
Gleich zu Beginn stimmten die Musiker das Publikum mit dem Stück „A little opening“ von Thiemo Kraas schwungvoll auf das Konzert ein. Die blühende und vor Energie sprühende Stadt Tampa Bay an der Westküste Floridas wurde im Anschluss mit dem musikalischen Portrait „Southwinds“ von Douglas Court beschrieben.
Ein anspruchsvolles Klarinetten-Stück, „Clarinet Candy“ von Leroy Anderson, hatten die beiden Klarinettistinnen Laura Leppek und Annika Dolag, die beide im vergangenen Jahr das goldene Musikabzeichen absolviert hatten, für das Publikum mitgebracht.
Mit dem Stück „Wo die Wolga fließt“ wurden die Zuhörer zum Rätseln animiert. Denn in ihrem Werk haben Hans Kolditz und Bernd Egidius etliche bekannte russische Melodien versteckt, die es herauszuhören galt. Einige wurden dem Publikum aber auch verraten, etwa Aram Chatschaturians Säbeltanz, die Schiwago-Melodie , Katjuscha oder Kalinka.
Für „Hornblowers Farewell“ von Thomas Berghoff machten sich drei Trompeter schließlich auf den Weg zur Empore. Der Komponist hatte das Stück nach dem Besuch eines Filmes geschrieben der ihn sehr berührt hatte. Dabei ging es um das Leben von Soldaten, Freundschaft, Treue und Kameradschaft. Der Klang der Trompeten von der Empore, aus der Entfernung erzeugte eine besondere Atmosphäre und unterstrich so die Stimmung des Stückes.
Die perfekte Musik zum Träumen erklang mit „La Storia“ von Jacob de Haan. Dieses Stück hat der Komponist ganz ohne Vorgabe erarbeitet, so dass jeder Zuhörer unbeeinflusst seiner Fantasie freien Lauf lassen konnte.
Eine Vorlage gab es dann wieder zum nächsten Programmpunkt, einer Zusammenstellung von Melodien aus dem Kinoerfolg „Die Eiskönigin - völlig unverfroren“.
Fulminanter Abschluss des Konzertes bei dem Kerstin Leppele und Helena Kaiser durch das Programm führten, war ein weiteres Filmmusik-Arrangement. Dabei waren einige der Märsche von John Williams aus den Star-Wars-Filmen zusammengestellt. Das Publikum feierte die Musiker der Michelauer Heimatkapelle mit Ovationen. Zwei Zugaben folgten bevor sich Zuhörer und Musiker gemeinsam im Hof des Oberschwarzacher Schlosses beim Frühlingszauber versammelten.
Dort konnten die Gäste trotz kühler Witterung in geselliger Runde an Stehtischen mit integrierten Öfen das Ambiente des liebevoll dekorierten Schlosshofes genießen und die angebotenen kulinarische Köstlichkeiten probieren.
Mehr als 50 Personen nutzten schließlich die Gelegenheit, im Foyer dem Vortrag von Innenarchitektin Jessica Lück zu lauschen. Sie stellte ihren „Entwurf eines kulturellen Gemeindezentrums“ im Julius-Echter-Schloss in Oberschwarzach vor, den sie für den Abschluss ihres Studiums erarbeitet hatte.
Einige Besucher nutzte nach dem Vortrag außerdem die Gelegenheit, selbst einen Blick in die Arbeit Jessica Lücks zu werfen und ihre Ideen für das Oberschwarzacher Schloss genauer in Augenschein zu nehmen.