(la) Die Anwohner des Sträßchens am Steinberg müssen sich keine neuen Briefköpfe bestellen. Es bleibt bei dem Namen, nur erinnert dieser künftig nicht mehr an den Afrikaforscher Carl Peters, sondern an den Strafrechtsprofessor Karl Peters. Dafür hat ein Antrag im Stadtrat von Werner Bonengel (SPD) gesorgt, der einstimmig angenommen wurde.
Die Stichstraße wurde während der Nazizeit nach Carl Peters (1856 bis 1918) benannt, der als Begründer von Deutsch-Ostafrika gilt und brutal gegen die afrikanische Bevölkerung vorgegangen ist. 1897 wurde er deshalb unehrenhaft aus dem Reichdienst entlassen. Hitler hob diese Entscheidung 1937 wieder auf. Carl Peters stand bei den Nazis in hohem Ansehen, er galt als „Urahn“ der Rassenideologie.
Nun wird das Straßenschild an den Strafrechtsprofessor Karl Peters (1904 bis 1998) erinnern. Peters war ein international bekannter Experte im Strafprozess- und Jugendrecht, gehörte zu den Begründern der Kriminalpädagogik. Bonengel räumte ein, dass er nicht in Schweinfurt wirkte, auf diese Weise aber ein Problem ohne Begleiterscheinungen für die Anwohner zu beseitigen sei.