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SCHWEINFURT: Kultfilm „Peeping Tom“ mit Karlheinz Böhm

SCHWEINFURT

Kultfilm „Peeping Tom“ mit Karlheinz Böhm

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    „Sabine Kleist, 7 Jahre“ zeigt die erschreckende DDR-Tristesse.
    „Sabine Kleist, 7 Jahre“ zeigt die erschreckende DDR-Tristesse. Foto: Foto: DIF

    Im Juli 2017 wird das Filmforum der Volkshochschule eingestellt. Wer außergewöhnliche, sonst in Schweinfurt nicht gezeigte Filme sehen möchte, sollte also die letzten Chancen nutzen. Auch das letzte Programm besteht aus fremdsprachigen Filmen im Original mit Untertiteln (englische Streifen werden gelegentlich auch in Originalfassung gezeigt), Filmklassikern und einigen neueren Werken. Zwei Besonderheiten: Statt des üblichen thematischen Schwerpunkts gibt es eine Reihe mit einigen „favourites“ des Veranstalters Thomas Reinecke und im Juli ein Abschiedswochenende mit zwei zusätzlichen Terminen am Sonntag.

    Zum Tag der Arbeit wird am Montag, 1. Mai der Film Ladri di biciclette (Fahrraddiebe) von Vittorio de Sica gezeigt (Italien 1948, 85 Min., italOmU). Rom nach dem Zweiten Weltkrieg: Der arbeitslose Antonio bekommt eine Arbeit als Plakatkleber, allerdings nur unter einer Bedingung: er braucht ein Fahrrad. Er opfert alle Ersparnisse für ein Rad, doch schon am ersten Arbeitstag wird es ihm gestohlen. Zusammen mit seinem Sohn macht er sich auf die Suche nach dem Dieb. – Eine Geschichte von Ungerechtigkeit, Elend und Härte, Mitmenschlichkeit, Hoffnung und Güte. Ein Meisterwerk des italienischen Neorealismus und ein Meilenstein der Filmgeschichte.

    Es folgt am Montag, 8. Mai Sabine Kleist, 7 Jahre (Helmut Dziuba, DDR 1982, 72 Min.). Sabines Eltern sind bei einem Verkehrsunfall gestorben, sie lebt in einem Kinderheim in Ostberlin. Als die Erzieherin Edith in den Schwangerschaftsurlaub geht, verliert sie ihre einzige Bezugsperson und reißt aus. Tagelang streift sie durch die Stadt ... . – Berührender Kinder-Film und, wohl unabsichtlich, bestürzendes Dokument der DDR-Tristesse.

    Am Montag, 15. Mai ist Crime and Punishment zu sehen (Josef von Sternberg, USA 1935, 88 min., englOF), die gelungene Verfilmung von Dostojewskis berühmtem Roman „Schuld und Sühne“, mit Peter Lorre als Raskolnikoff.

    Als besonderer Höhepunkt am Montag, 22. Mai folgt Hieronymus Bosch – Schöpfer der Teufel (Pieter van Huystee, NL 2015, 89 Min.). Während der Vorbereitungen der Bosch-Ausstellungen 2016 begleitet das Filmteam eine Gruppe von Kunstsachverständigen und Restauratoren, die die Werke des Malers mit neuesten technischen Mitteln untersuchen und den Geheimnissen seiner faszinierenden Bildwelt auf der Spur sind. – Hier sieht man die Bilder in einer optischen Qualität, die einem die Begegnung mit den Originalen (leider) gar nicht bieten könnte.

    Am Montag, 29. Mai, wird in der Reihe der favourites Peeping Tom gezeigt (Michael Powell, GB 1960, 97 Min., englOmU). Ein als Kind von seinem Vater im Rahmen wissenschaftlicher Experimente gequälter Kameramann fotografiert die Angst junger Frauen: das hätte ein drittklassiger Film für Spätvorstellungen werden können. Michael Powell und die Hauptdarsteller Karlheinz Böhm und Moira Shearer haben daraus ein faszinierendes Kunstwerk ohne vordergründige Schock-Effekte gemacht, das einen auf beunruhigende Weise in seinen Bann zieht. – Seinerzeit ein Skandal, heute ein Kultfilm.

    Eintritt: 6, ermäßigt 5 Euro. Teilnehmer der vhs-Sprachkurse zahlen 4 Euro. Beginn ist immer um 19 Uhr, sofern nicht anders angegeben. Die Filme werden im KuK in der Ignaz-Schön-Straße 32 gezeigt.

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