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Schweinfurt: Kulturforum: Stadt will mit Architekten weiterarbeiten

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Kulturforum: Stadt will mit Architekten weiterarbeiten

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    Am Martin-Luther-Platz hinter der Johannis-Kirche entsteht bis 2022 das neue Kulturforum. Über die Frage, warum der geplante 300-Personen-Saal nun doch nicht möglich ist, gibt es im Stadtrat Diskussionen.
    Am Martin-Luther-Platz hinter der Johannis-Kirche entsteht bis 2022 das neue Kulturforum. Über die Frage, warum der geplante 300-Personen-Saal nun doch nicht möglich ist, gibt es im Stadtrat Diskussionen. Foto: Hajo Dietz Nürnberg

    Der Streit über den nun gestrichenen 300-Personen-Saal im Kulturforum am Martin-Luther-Platz ging im Ferienausschuss in die nächste Runde. Die Verwaltung antwortete auf eine Anfrage der SPD, die Aufklärung über die Abläufe bei den Jurysitzungen und danach gefordert hatte und wissen wollte, zu welchem Zeitpunkt Architekt Markus Kill von Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten aus Köln die Verwaltung informiert hatte, dass der Saal nicht in der gewünschten Größe und nicht im Kostenrahmen zu realisieren ist.

    Im Stadtrat am 23. Juli gab es Streit zwischen Kill und den Räten, da er sich und sein Büro aus seiner Sicht ungerechtfertigt in der Kritik sah. In einem späteren Gespräch mit dieser Zeitung betonte Kill, er habe von Anfang an die Verwaltung darüber informiert, dass der Saal mit 300 Personen aufgrund der Größe des Grundstückes nicht baubar sei und vor allem erhebliche Mehrkosten zu erwarten seien.

    Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) hatte für die erneute Diskussion und die Anfrage der Sozialdemokraten nur bedingt Verständnis. Aus seiner Sicht habe sich die Verwaltung korrekt verhalten, das hatte er auch im Stadtrat betont. Er verwies darauf, dass es einen klaren Beschluss gebe, dass der 300-Personen-Saal nicht gebaut werden soll und stattdessen die von Kill vorgeschlagene 166-Personen-Variante im Erdgeschoss geprüft werde. Natürlich, so der OB, könne man auch größer im Untergrund bauen, das würde eben die besagten vier Millionen Euro Mehrkosten produzieren.

    "Wir fanden es aber seriös und notwendig zu fragen, ob der Stadtrat das so will"

    Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) wehrt sich gegen die Kritik, dass der 300-Personen-Saal im Kulturforum nun doch gestrichen wurde und eine kleinere Variante geplant wird.

    "Wir fanden es aber seriös und notwendig zu fragen, ob der Stadtrat das so will", so der OB, der ebenso erklärte, aus seiner Sicht sei die Frage, welche Variante zukunftsweisend sei, seit Monaten geklärt. Baureferent Ralf Brettin erläuterte noch einmal die Abläufe vor und nach der Juryentscheidung im Oktober vergangenen Jahres, als der Entwurf von Kills Büro einstimmig von allen elf Mitgliedern als der beste auserkoren wurde.

    Die Planungsvariante B für das Kulturforum am Martin-Luther-Platz mit einem Saal für 166 Personen im Erdgeschoss soll noch mal genauer geprüft werden.
    Die Planungsvariante B für das Kulturforum am Martin-Luther-Platz mit einem Saal für 166 Personen im Erdgeschoss soll noch mal genauer geprüft werden. Foto: Animation Freie Architekten Heinle, Wischer und Partner

    Der Jury, so der Baureferent, konnte Kill gar nicht sagen, dass sein Entwurf nicht in Größe und Kostenrahmen realisierbar ist, weil es ein anonymes Verfahren gewesen sei. "Im Plan hat er im Kellergeschoss einen Saal mit 308 Plätzen, also sagte er zunächst, dass es geht", so Brettin. Die Auslobung liegt dieser Redaktion vor, auch der Entwurf des Siegers. Der Saal ist mit Nebenräumen im Keller eingezeichnet und der Kostenrahmen von 13 Millionen Euro, vorgegeben durch die Verwaltung, für die Sanierung der Alten Reichsvogtei, des Alten Gymnasiums, des Stadtschreiberhauses und des Neubaus des Kulturforums war ebenso klar benannt.

    Im Laufe des VGV-Verfahrens wurde klar, dass eine Alternative nötig ist

    Brettin betonte, es sei ein "prozesshaftes Vorgehen." Wann genau Markus Kill die Verwaltung informierte, dass es Schwierigkeiten mit der Realisierung des Entwurfs gebe, könne er nicht mehr sagen. Man sei aber im Verlauf des so genannten VGV-Verfahrens, bei dem das Büro mit der weiteren Ausarbeitung des Entwurfs beauftragt wurde, dazu gekommen, dass man Alternativen braucht.

    Brettin gestand zu, dass auch er den von Kill ausgehenden Streit im Stadtrat "nicht sonderlich glücklich" fand. Gleichwohl sei es ein sehr kompetentes und erfahrenes Büro, es habe die bestellten Arbeiten immer korrekt und professionell geliefert. "Wir empfehlen, mit dem Büro weiter zusammen zu arbeiten", so Brettin. Er halte es nach wie vor für den richtigen Weg, erst dann auf den Stadtrat zugegangen zu sein, als nicht nur das Problem bekannt war, sondern auch Lösungsvorschläge dafür vorlagen. Außerdem habe die Verwaltung, kurz nach dem Eklat im Stadtrat, in Köln ein sehr konstruktives und sachliches Gespräch mit dem Büro gehabt.

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