Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

WERNECK: Kunst als Brücke zur Psychiatrie

WERNECK

Kunst als Brücke zur Psychiatrie

    • |
    • |
    Kunst in der Psychiatrie: Für den Eingangsbereich des Hauses K im psychiatrischen Krankenhaus Schloss Werneck schufen Daniela und Frank Zeller einen Bilderzyklus “Lebenslinie - Lebenskreis“. Unser Foto zeigt die Künstler mit (rechts) dem Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Hans-Peter Volz.
    Kunst in der Psychiatrie: Für den Eingangsbereich des Hauses K im psychiatrischen Krankenhaus Schloss Werneck schufen Daniela und Frank Zeller einen Bilderzyklus “Lebenslinie - Lebenskreis“. Unser Foto zeigt die Künstler mit (rechts) dem Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Hans-Peter Volz. Foto: Foto: Gerstner

    „Enorme strukturelle Umgestaltungen“, die auch baulich ihren Niederschlag fanden, hat das Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Schloss Werneck in den vergangenen Jahren erfahren. Eines der jüngsten Projekte war laut Prof. Dr. Hans-Peter Volz, Ärztlicher Direktor der Klinik, die gründliche Renovierung und „Entrümpelung“ des zentralen Hauses K.

    Die moderne „aufgeräumte“ Gestaltung des Gebäudekomplexes empfängt Besucher im Foyer, das laut Volz den „Eindruck des Krankenhauses maßgeblich prägt“. Einen besonderen Blickfang stellt dort der Bilderzyklus „Lebenslinie – Lebenskreis“ dar, den das Künstlerehepaar Daniela und Frank Zeller in einer Auftragsarbeit für das Foyer-Rondell schuf. Diese künstlerische Ausgestaltung des Eingangs im Haus K stellte die Klinik nun öffentlich vor.

    Der „recht offen“ gehaltene Auftrag „abstrakte Bilder für das Rondell“, gab den Künstlern viel Freiraum, in dem Ideen „nach und nach wachsen“ und sich in die architektonischen Gegebenheiten des Rondells einpassen konnten, erklärte Frank Zeller. Die „Grundidee Lebenslinie – Lebenskreis“ wird in einem Triptychon aufgenommen, das die Grundlinie nach beiden Seiten in den runden Raum führt. Dabei greift das Gesamtwerk den Aspekt auf, dass das psychiatrische Krankenhaus ein besonderer Ort ist, an dem Lebenswege zusammen laufen.

    So folgt die Linie rechts des Hauptwerks dem Verlauf von Wegen im Schlosspark und weist damit auch in Richtung der Geschichte der Klinik, erläuterte Zeller. Balthasar Neumann und sein Schlossplatz erscheinen links des Triptychons als abstrakte Figuren. Das Zentrum einer dritten Bildergruppe bezieht die „Zeit“, symbolisiert durch das Zahnrad einer Uhr, ein und greift zugleich die Architektur des Hauses K auf.

    In einer letzten Bildergruppe spiegeln sich noch einmal Lebenslinie und Lebenskreis mit einem gezielten Bruch. Denn „oft sind es ja Brüche auf dem Lebensweg, die uns hier in diesem Haus zusammen führen“, so Zeller, der seit 17 Jahren als Kunsttherapeut in der Klinik arbeitet.

    Der „ganzheitliche Ansatz“, der die Künstler leitete, zeigt sich bereits bei den verwendeten Materialien und dem Verzicht auf industrielle Farben. So wurde die raue Grundstruktur der Bilder mit gemahlenem Marmor aufgebaut. Farbpigmente wurden aus Gesteinen des Waigolshäuser Steinbruchs hergestellt, einmal in Rohform oder eine Nacht lang im Lagerfeuer gebrannt, was auch gleich die benötigte Kohle aus ausgewählten Hölzern lieferte. Die rostroten Töne stammen von feinsten Eisenspänen, die mit Oxidationsmitteln direkt im Bild gerostet sind. Gemischt wurde die Farbe in den Bildern, optische Tiefe durch überlagernde Schichten erreicht.

    Die Verbindung zur Psychiatrie und die historischen Bezüge, die das Gesamtkunstwerk herstellt, zeigte Oberarzt Dr. Thomas Schmelter in einem prägnanten geschichtlichen Abriss der Krankenhausgeschichte auf. Sensibel umrahmt wurde die Bilder-Präsentation durch den beeindruckenden Gesang von Patricia Appel, auf dem E-Klavier begleitet von Herwig Praxl.

    Das Schlusswort hatte Ärztlicher Direktor Volz, der die künstlerische Ausgestaltung des Foyers in die laufenden Modernisierungsvorhaben einbettete. Komplettsaniert wurde demnach jüngst das Haus H, ebenso das „Weiße Haus“, in dem die Kunsttherapie angesiedelt ist. Abgeschlossen ist seit kurzem auch die Modernisierung der kompletten Station G1 und der Ausbau des Dachgeschosses im Haus F, wo die Institutsambulanz der psychiatrischen Abteilungen Einzug hielt.

    Weiter geplant ist die Erneuerung und Umgestaltung der Station G2. Erste Konzepte wurden laut Volz auch für eine Erweiterung des Haus K erstellt. Angedacht ist außerdem eine Erneuerung der Therapiegewächshäuser sowie eine energetische Sanierung der Häuser G und H.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden