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SCHWEINFURT: Kunst in der Klinik für Psychosomatik

SCHWEINFURT

Kunst in der Klinik für Psychosomatik

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    Die Kopfwelten fordern Interpretationen heraus.
    Die Kopfwelten fordern Interpretationen heraus. Foto: Foto: Veit-Maria Oertel

    Psychosomatische Erkrankungen haben ihre Ursache in der Wechselwirkung von Körper, Seele und Geist, weshalb Ärzte trotz erfolgter Untersuchungen oft keine ausreichende Erklärung finden. Symptome werden erfolglos behandelt. Die Ursache bleibt unentdeckt. Körperlicher Schmerz kann die Folge einer seelischen Verletzung sein – und umgekehrt. Der Patient steckt in einer vermeintlichen Sackgasse, aus der die auf den Schmerzherd fixierte Medizin mit „Sie haben nichts“ keine Antwort hat.

    Wege aus Depressionen und Angststörungen zu suchen, die Hintergründe von Symptomen zu erkennen, psychische Reaktionen auf Krisen einzuordnen, oder etwa chronische Schmerzen zu heilen, bei denen klassische Schmerzmittel versagen, ist die Aufgabe der Klinik für Psychosomatik am Leopoldina-Krankenhaus: ein Gemeinschaftsprojekt mit der Psychiatrie, Psychotherapie und der Psychosomatischen Medizin Schloss Werneck.

    Freiheit der Gedanken

    Zu dem Team im Neubau des ehemaligen Patientengartens am Leopoldina gehören Ärzte, Psychologen, Pflegekräfte, Klinikassistentinnen, eine Sozialpädagogin, eine Physiotherapeutin, eine Musiktherapeutin und die Kunsttherapeutin Susanne Krumm, die in der 20-Betten-Klinik jetzt erstmals eine Kunstausstellung organisiert hat – mit Werken von Hille Reick, Dozentin für Kunstpädagogik an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Schweinfurt.

    Unter dem Thema „Gedankenlandschaften“ bieten die Bilder die Freiheit zur Interpretation, – lassen beobachten, wahrnehmen, herausfinden; regen zum Experimentieren und Verändern an. Mit der Suche aus verschiedenen Blickwinkeln nach neuen Wegen will die Kunsttherapie das Bewusstsein erweitern und den Menschen, die in einer Krise stecken, Lebensräume öffnen.

    Die Kunsttherapie

    Anregen zur Teilnahme an der Kunsttherapie, die einzeln und in Gruppen stattfindet und den Patienten in den freien Zeiten Beschäftigung bietet, wird die Ausstellung sicherlich. Bei dieser Therapieform steht das Gestalten im Vordergrund: Entwicklung ästhetischer Ausdrucksformen, der freie künstlerische Ausdruck, die Wahrnehmung der aktuellen Situation, das Experimentieren und das Einlassen in eine Mitteilungsform jenseits des gesprochen Worts.

    Über das Malen könne sich ein Ventil öffnen, Ängste, Mutlosigkeit, aber auch Hoffnung und Freude Ausdruck finden, sagt Krumm, die auffordert, über die Kunst eigene Kräfte zu entdecken, das Selbstbewusstsein zu stärken und Entspannung zu finden.

    Für Dr. Thomas Schmelter, Oberarzt in der Klinik für Psychosomatik, ist die für die Öffentlichkeit an den Samstagen von 14 bis 16 Uhr und an den Sonntagen von 10 bis 12 Uhr zugängliche Ausstellung ein Attraktivitätsgewinn, vor allem jedoch die Chance zur Auseinandersetzung mit den Bildwelten – mit sich selbst und der Welt. Sich zurechtfinden, Symptome zu bewältigen, – dabei helfe die Kunsttherapie als Teil der Psychotherapie, bei der sein Team gemeinsam mit den Patienten Wege aus der Krankheit suche, ausprobiere und gehe.

    Nicht nur speichern und verarbeiten

    In die Kopflandschaften von Hille Reick könne man sich einfühlen und speichere und verarbeite nicht nur Informationen, sagt der Oberarzt, der die Präsentation als Auftakt zu einer ganzen Reihe von Ausstellungen in der Klinik sieht.

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