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KREIS SCHWEINFURT: Landrat: Spannendste Wahl seit Jahrzehnten?

KREIS SCHWEINFURT

Landrat: Spannendste Wahl seit Jahrzehnten?

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    Harald Leitherer
    Harald Leitherer Foto: Foto: Landratsamt

    Am Sonntag können 92 128 Landkreisbürger darüber entscheiden, wer für die nächsten siebeneinhalb Jahre Landrat sein soll. Zur Wahl stehen Harald Leitherer (CSU), der seine vierte Amtsperiode anstrebt, und Florian Töpper (SPD/Bündnis 90/Die Grünen). Es könnte die spannendste Landratswahl seit 50 Jahren werden. Die nächste Amtszeit ist verlängert: Sie beginnt am 1. Februar 2013 und endet am 30. April 2020.

    Der Wahlkampf zwischen den Kontrahenten ist in den vergangenen Monaten weitgehend dahingeplätschert. Zu einem direkten Schlagabtausch ist es bei einer Diskussionsveranstaltung dieser Zeitung in Schwanfeld gekommen: Da ging es dann phasenweise richtig zur Sache. Sehr aktiv haben sich beide mit Anhängern und Gegnern in den sozialen Netzwerken des Internets ausgetauscht.

    Ansonsten hat Leitherer seinen Amtsbonus genutzt, um „seine“ Themen in den Vordergrund zu rücken und vor allem Stärke und Entschlossenheit zu demonstrieren. Töpper hat sich darauf konzentriert, sich weniger auf dem Feld der CSU-Anhänger oder Unentschlossenen zu tummeln, sondern intensiv die SPD- und Grünen-Basis beackert, um sie möglichst komplett zu mobilisieren.

    Amtsinhaber Leitherer (59) hat stets verdeutlicht, dass es keine Notwendigkeit für einen Wechsel gebe, schließlich wisse auch sein Gegenkandidat die Landkreisbilanz zu würdigen. Denn die meisten Beschlüsse habe Töpper mitgetragen. Mit dem Slogan „Erfolg und Erfahrung“ verweist Leitherer vor allem auf die wirtschaftlichen Daten des Landkreises, die sich in einer Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent und einer Rekordzahl von sozialversicherungspflichtigen Jobs (22 000) widerspiegeln. Leitherer ist nicht müde geworden, auf die niedrigsten Abfallgebühren Bayerns hinzuweisen.

    Das Motto des 33-jährigen Amtsrichters Florian Töpper lautet „Landrat für alle“ und zielt gegen den Führungsstil Leitherers, der mehrfach bei den Oppositionsgruppen angeeckt ist und für Unmut im Kreistag gesorgt hat. Er wolle alle demokratischen Kräfte in die Arbeit respektvoll einbinden. Zu den politischen Forderungen Töppers gehört es, ein stärkeres Tempo für die Umsetzung der Energiewende auch im Landkreis Schweinfurt anzumahnen. Das Gleiche gilt für ihn bei der Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs. Töpper hat mehrfach versichert, dass er seine politische Zukunft im Kommunalen sieht. Die Landratswahl sei keine Testwahl für „höhere Aufgaben“. Töpper ist auch nicht im Rennen um die Bundestagsnachfolge von Frank Hofmann (SPD).

    Einig sind sich beide Bewerber weitgehend darüber, dass die wichtigsten Themen des Landkreises der Abzug der US-Army, das Produktionsende des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld (KKG) 2015 und der demografische Wandel sein werden. Beide wollen auch an der defizitären Geomed-Klinik des Landkreises in Gerolzhofen festhalten.

    Als einzige weitere Gruppierung des Kreistags haben sich nur die Linken wahrnehmbar zur Wahl geäußert: Sie haben sich deutlich von Leitherer distanziert, eine explizite Empfehlung für Töpper jedoch nicht ausgesprochen.

    Eine offizielle Linie der Freien Wähler – drittstärkste Kraft im Gremium – gibt es nicht. In einer Zeitungsannonce haben sich aber drei Kreisräte der Freien zu Leitherer bekannt, darunter auch Fraktionschef Peter Seifert.

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