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SCHWEINFURT: Lebensmittel retten und gerecht verteilen

SCHWEINFURT

Lebensmittel retten und gerecht verteilen

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    Emsige Betriebsamkeit in der Kreuzstraße 7: Es wird gewerkelt, was das Zeug hält, Schlitze für Elektroleitungen geschlagen, Bodenplatten verlegt, Lampen ausgetauscht, gestrichen, geputzt sowie auf- und eingeräumt.

    Zehn Jahre standen Ladenlokal und Backstube der ehemaligen Bäckerei Kümmerl leer.

    Nun nach mehrwöchiger intensiver Arbeit von vielen Helfern soll die Bäckerei Kümmerl zur offiziellen Ausgabestelle des gemeinnützigen Vereins „Lebensmittel-retten + fair-teilen e.V“ werden. Geplant ist die Eröffnung für Ende November, wenn eine endgültige Nutzungserlaubnis der Stadt vorliegt. „Foodsharing war und ist eine Selbstversorgungsbewegung, die aus steuer- und lebensmittelrechtlichen Gründen in einer juristisch nicht so einfachen Situation steht“, erklärt der Vorsitzende des neuen Vereins, Eduard Endres-Freiherr von Riedheim. „Wir wollten uns in einem rechtlich klar definierten Rahmen bewegen, deswegen haben wir uns entschlossen den Verein zu gründen, der dann übrigens auch bundesweit agieren kann.“

    22 aktive Mitglieder zählt der Verein bereits. Die zweite Vorsitzende, Birgit Rassbach, die sich von Anfang 2015 gegen die Lebensmittel-Verschwendung engagierte, erklärt die Vorgehensweise des Vereins: „Wir holen bei Supermärkten, Bäckereien, Tankstellen die übrig gebliebenen Lebensmittel ab und fair-teilen diese dann kostenlos weiter. Es wird lediglich eine geringe Betriebskostenpauschale pro Abholung und pro Abholer-Haushalt erhoben. Millionen Tonnen von Lebensmitteln, die problemlos noch verzehrt werden könnten, wandern Jahr für Jahr auf den Müllberg – nicht nur in Schweinfurt, Deutschland, sondern in aller Welt.

    „Es ist ein Skandal, was alles weggeworfen wird, obwohl es absolut genießbar ist. Wir leisten mit Info-Ständen und unterschiedlichen Aktionen wichtige Aufklärungsarbeit über ökologisch verantwortungsvolles Verhalten und die Vermeidung von Abfällen. Viele Lebensmittel seien auch noch weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinweg genießbar.

    Wichtig ist dem neuen Verein, dass er sich nicht als Konkurrenz zu den Tafeln versteht, sondern als Ergänzung. Man werde Sortimente anbieten, die es über die Tafeln nicht gibt. Man sei gesetzlich verpflichtet, zwei Drittel der Waren an Bedürftige abzugeben und ein Drittel an Nicht-Bedürftige. Daher müssen man alle Abholer registrieren,um gegenüber dem Finanzamt alles genau belegen zu können. Angesprochen auf die Zukunft haben die beiden Vorstände schon sehr konkrete Pläne: „Wir streben wir Kooperationen mit Kantinen an, damit deren Überproduktionen von uns mit ausgegeben werden können. Daher suchen wir Edelstahltische und –schränke für unseren Hygienebereich, der dann Zug um Zug aufgebaut wird.“

    Weitere Infos unter: www.lebensmittel-retten-schweinfurt.lima-city.de

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