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Hambach: Lebensraum für den Feldhamster geschaffen

Hambach

Lebensraum für den Feldhamster geschaffen

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    Eingerahmt von den Landwirten Frank Eck, Arnold Bedenk sowie Michael Reck und Georg Seufert stellte Claudia Kriegebaum das Artenhilfsprogramm für den Feldhamster in Hambach vor. Die Schleppertour "Bayern blüht auf" machte außerdem in Geldersheim und im Steigerwald Station.
    Eingerahmt von den Landwirten Frank Eck, Arnold Bedenk sowie Michael Reck und Georg Seufert stellte Claudia Kriegebaum das Artenhilfsprogramm für den Feldhamster in Hambach vor. Die Schleppertour "Bayern blüht auf" machte außerdem in Geldersheim und im Steigerwald Station. Foto: Hans-Peter Hepp

    Das Getreidefeld bei Hambach ist bis auf einen Streifen abgemäht. Dort soll sich der Feldhamster wohlfühlen und sich vermehren. Die Bayerische Kulturlandstiftung und die Schweinfurter Vertreter des Bayerischen Bauernverbandes stellten das Projekt im Rahmen der Schleppertour "Bayern blüht auf" näher vor. Claudia Kriegebaum begleitet das Artenschutzprogramm, für die Stiftung. Michael Reck, Obmann im Bauernverband stellte die freiwilligen Leistungen seiner Kollegen detailliert vor.

    Der Feldhamster war einst eine Plage für die Landwirtschaft, führte Claudia Kriegebaum aus. Fangprämien haben die Landwirte noch in den 70er Jahren den Kindern für die Tiere bezahlt, berichtete sie. Danach waren die Feldhamster vom Aussterben bedroht, landeten 1980 auf der "roten Liste", ihr Vorkommen verhinderte oder verzögerte Baumaßnahmen.

    DNA-Datenbank für Hamsterhaar

    Mit der Aktion, sie ist immer auf ein Jahr beschränkt, soll der Hamster vor dem Aussterben gerettet werden. Die Tiere erhalten einen natürlichen Schutz im Sommerhalbjahr. Sie können im Getreide ihr ausgeklügeltes Höhlensystem, das sogar mit einem Hamsterklo ausgestattet ist, errichten. Wenn der Winter naht, ziehen sich die Tier in ihre Schlafkammer zurück und kehren erst im März wieder auf die Felder zurück. Gute Feldhamster-Standorte sind neben Schweinfurt in Bayern auch die Kreise Kitzingen und Würzburg. Die Standorte für die geförderten Getreidestreifen müssen einige Kriterien erfüllen. Der Hamster liebt gute Bodenqualität; stark befahrene Straßen, Autobahnen oder größere Gewässer sollten sich nicht in unmittelbarer Nähe befinden. Seinen Höhlentrakt verlässt der Hamster, ursprünglich ein Steppenbewohner, zur Nahrungssuche und auf "Paarungspirsch". Rund 500 Meter beträgt der Radius, den er dafür abläuft. Natürliche Feinde sind die Greifvögel. Ohne den Schutz des hohen Getreides haben die Tiere kaum eine Überlebenschance.

    Die Bayerische Kulturlandstiftung nutzt das Feldhamsterprogramm auch zu wissenschaftlichen Untersuchungen. Über den Eingangs- und Ausgangslöchern befestigt die Biologin Claudia Kriegebaum Ringe mit doppelseitigem Klebeband, an dem sich Haare der Tiere verfangen sollen. Und "wie im Kriminallabor" werden dann die Ergebnisse in einer DNA-Datenbank gepflegt.

    Landwirte setzen sich für Flora und Fauna ein

    Die Landwirte im Landkreis Schweinfurt haben zahlreiche Maßnahmen für Flora und Fauna ergriffen. 560 Hektar Grünlandnutzung führte Michael Reck an, dazu fast 400 Hektar Blühstreifenflächen und über 300 Hektar, die im Rahmen des Vertragsnaturschutzes gehegt und gepflegt werden. Die Gewässerrandstreifen im Kreis beziffern die Landwirte auf 85 Hektar, über 100 Hektar Ackerland wurde in Grünland  gewandelt und zum Bereich Artenreiches Grünland zählen 274 Hektar. Dieser Maßnahmenkatalog wurde von allen Kollegen freiwillig erbracht, betonte Reck, ohne extra Gesetze.

    Mit der Schleppertour "Bayern blüht auf" wollen die Landwirte auf ihre Aktionen aufmerksam, an den einzelnen Stationen die konkreten Hilfestellungen für Tiere und Pflanzen deutlich machen. In Hambach und in Geldersheim standen die "Hamsterstreifen" im Vordergrund, im Steigerwald stellte Arnold Bedenk die dortigen  Aktionen zum Thema Blühstreifen näher vor.

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