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SCHWEINFURT: Leidenschaft und Gefühl

SCHWEINFURT

Leidenschaft und Gefühl

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    Virtuos, kraftvoll und mit dem gewissen Etwas: Die Pianistin Martina Filjak gab im Theater der Stadt Schweinfurt mit der Staatskapelle Halle ein beeindruckendes Konzert.
    Virtuos, kraftvoll und mit dem gewissen Etwas: Die Pianistin Martina Filjak gab im Theater der Stadt Schweinfurt mit der Staatskapelle Halle ein beeindruckendes Konzert. Foto: Foto: Josef Lamber

    Mit einer Mischung aus Leidenschaft und Gefühl setzten die Staatskapelle Halle unter der Leitung von Josep Caballé Domenech und die Solistin am Flügel – Martina Filjak – einen markanten Schlusspunkt unter eine abwechslungsreiche Spielzeit im Theater Schweinfurt.

    Effektvoll und reich an kompositorischen Ideen – so hatte schon Franz Liszt das Klavierkonzert Nr. 2 von Camille Saint-Saëns gelobt. Hierzulande ein eher selten gespieltes Werk, zeigte es sich in der Interpretation der kroatischen Pianistin mit dem Klangkörper aus Halle von seiner expressiven Seite.

    Schon die allerersten Töne zeigten, wohin der Weg zu gehen hatte: hin zu einem aufgeladenen und spannungsreichen Dialog zwischen Orchester und Solistin. Wie zwei Blöcke standen sich die einleitende Solokadenz und die orchestrale Antwort darauf zunächst gegenüber, bevor die Oboe eine beginnende Gemeinsamkeit eröffnete. Glockenhell im Diskant, farbenprächtig und pastos aufgetragen ließ Filjak ihren Part blühen. Nicht immer folgte die Staatskapelle Halle den vorwärtsdrängenden Schlägen, doch schließlich sprachen sie mit einer Stimme, waren vereint in kraftvollen Einwürfen.

    Nicht nur ihr glitzerndes Paillettenkleid schickte funkelnde Blitze in das Publikum, sondern vor allem Filjaks Virtuosität und Fingerspitzengefühl beeindruckten besonders. Sie langte kraftvoll in die Tasten und saß diesen bisweilen wie ein wildes Tier gegenüber. Dazu gesellten sich große Musikalität und Sensibilität. Sie hat das gewisse Etwas, um musikalische Gedanken zu transportieren. Ihr hohes technisches Vermögen stellte die Pianistin noch einmal eindrucksvoll bei der Bearbeitung eines Orgelpräludiums von Johann Sebastian Bach in der Bearbeitung von Franz Liszt unter Beweis.

    Nicht minder zu Herzen gehend, doch aus ganz anderer Perspektive, präsentierte die Staatskapelle Halle Johannes Brahms‘ 3. Sinfonie op. 90. Sie brachte deren besonders seelenvolle Eigenart zum Klingen. Brahms‘ Komponistenkollege Antonín Dvoøák hatte seinerzeit das Werk gelobt: „Es ist eine Stimmung drin, wie man sie bei Brahms nicht oft findet! Welch herrliche Melodien sind da zu finden! Es ist lauter Liebe und das Herz geht einem dabei auf.“ Ein einziges Schwärmen regierte den Eingangssatz und mit einem märchenhaften Akkord beschloss die Staatskapelle den langsamen Satz. Wunderbar phrasierten Flöte und Violoncello ihr intimes Duett.

    Dabei kam nie eine platte Süßlichkeit auf. Ob Josep Caballé Domenech seine Opernerfahrung half, sei dahingestellt, jedenfalls gelangen unter seinem Dirigat wunderbar sehnsuchtsvolle Passagen.

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