Die Corona-Situation hat vieles verändert, manche Dinge aber auch beschleunigt. So hat der Freistaat Bayern ein besonderes Programm zur Beschaffung von elektronischen Geräten aufgelegt, die Schüler in Zeiten von Heimunterricht vermehrt brauchen, aber oft nicht haben und sich auch nicht leisten können. Ein Förderprogramm für Leihgeräte an den Schulen, wovon auch pädagogische Einrichtungen im Landkreis Schweinfurt profitieren.
Christoph Ruppert vom Landratsamt stellte dem Ausschuss für Bildung und Kultur des Kreistages das Programm vor und in welchem Umfang es von Schulen im Landkreis genutzt werden kann. Ein "Zusatz zur Verwaltungsvereinbarung Digitalpakt Schule" ist es, der ein "Sonderbudget Leihgeräte" möglich macht. Ein Förderprogramm das für den Landkreis Schweinfurt als Sachaufwandsträger 136 472 Euro bringt.
Geld für das mobile Endgeräte (Laptops, Notebooks oder Tablets) angeschafft werden, die an Schülerinnen und Schüler ausgeliehen werden, die zuhause über keine geeigneten digitalen Geräte verfügen. Auch das unmittelbar für den Betrieb notwendige Zubehör (Eingabegeräte, Schutzhüllen, WLAN-Router etc.) ist förderfähig.
Schon jetzt wird die Fördersumme überschritten
Eine kurzfristige Bedarfsanfrage an Schulen, so Ruppert, hat schon jetzt eine Gerätezahl zum Ergebnis, deren Beschaffung die Fördersumme deutlich übersteigt. So wurden von fünf Schulen (Celtis, Berufsschulzentrum, Heideschule und die Realschulen in Schonungen und Gerolzhofen) insgesamt 121 Laptops als Bedarf angemeldet. Alleine deren Beschaffung dürfte geschätzt etwa 104 000 Euro kosten (Zugrundegelegt wurden Listenpreise). 61 560 Euro kommen für 162 iPads dazu. Für Schutzhüllen und Tastaturen stehen 10 000 Euro zu Buche, 3500 Euro werden für die Beschaffung von zehn mobilen Internet-Routern mit LTE veranschlagt. Noch bis zum 10. Juli können die Schulen ihren Bedarf im Landratsamt anmelden, bis zum Ende des Monats muss das Landratsamt den Förderantrag gestellt haben, um die Gelder abrufen zu können.
Ziel dieses Sonderbudgets ist die möglichst rasche Ausstattung der Schulen mit mobilen Endgeräten. Soziale Ungleichgewichte ausgleichen, und auch in schwierigen Zeiten den Bildungs- und Erziehungsauftrag erfüllen zu können, ist der Anspruch. Bei der Auswahl der Geräte wurde darauf geachtet, dass diese auch im normalen Unterricht an der Schule eingesetzt werden können, wenn sie für den Verleihzweck, also zum Beispiel für den Heimunterricht, nicht gebraucht werden. So soll auch der Bedarf an solchen Geräten in der regulären Beschaffungsplanung bedient werden. Haushaltsmittel für die Differenz zwischen Fördersumme und tatsächlichem Bedarf stehen zur Verfügung.
Verantwortungsvollen Umgang mit der Elektronik eingefordert
"Eine sehr schöne und sinnvolle Sache", waren sich die Vertreter aller Fraktionen einig. Aber auch eine, die verantwortungsvollen Umgang mit der kostenfrei zur Verfügung gestellten Elektronik verlangt. Mit den Eltern eines jeden Schülers, der ein solches Gerät in Anspruch nimmt, wird es eine Art "Aushändigungsvertrag" geben. Ein Pfand, wie von einigen Ausschussmitgliedern angedacht, wird es aber wohl nicht geben. "Hätten die Leute das Geld ein Pfand zu hinterlegen, dann hätten sie wahrscheinlich auch das Geld sich ein Laptop oder iPad selbst zu beschaffen", merkte Johannes Weiß "Bündnis 90/Die Grünen" an. Einig waren sich alle mit Michael Geck (CSU), dass gewährleistet sein müsse, dass die neuen Geräte eines Tages so zurückgegeben werden, wie sie ausgehändigt wurden.
Der Beschluss, sich am Förderprogramm "Sonderbudget Leihgeräte" zu beteiligen, fiel einstimmig.