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Lekkerland zieht nach Höchstadt

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Lekkerland zieht nach Höchstadt

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    Dass Lekkerland aus Gochsheim verschwindet, steht bereits seit Ende vergangenen Jahres fest (wir berichteten). Wohin die Reise gehen wird hat die Konzernleitung in Frechen bei Köln erst jetzt bekannt gegeben. In der Mitteilung des Konzerns wird noch einmal die Aussage vom Dezember wiederholt, dass alle Mitarbeiter am neuen Standort weiter beschäftigt werden sollen, sofern sie dies wollen. Ob alle 95 Angestellten das Angebot annehmen, ist derzeit noch nicht entschieden. Die Geschäftsführung in Gochsheim sprach aber von einer "positiven Grundstimmung".

    Die Verlegung des Standorts wird mit der Notwendigkeit eines zeitgemäßen Logistik-Zentrums in Franken begründet. Eine Modernisierung in Gochsheim hätte nicht den erwünschten Erfolg versprochen, heißt es. Die Konzernleitung hat sich für einen Neubau entschieden. Außerdem sei die Verkehrsanbindung im Raum Nürnberg entscheidend gewesen.

    Lekkerland investiert in Höchstadt zehn Millionen Euro. Das neue Areal wird 35 000 Quadratmeter umfassen, 9000 davon entfallen auf Lagerflächen. Von dort aus sollen dann etwa 2000 Kunden in der Region - Tankstellen-Shops, Kioske, Kantinen, Tabakgeschäfte, Getränkemärkte, Kaufhäuser - mit Food, Non-Food, Tabakwaren und Telefonkarten beliefert werden. Mit dem Bau soll bereits im April begonnen werden, die Inbetriebnahme ist zum Jahreswechsel geplant.

    Neben dem Lebensmittellager in Gochsheim soll auch das Tabakwarenlager in Fürth aufgelöst und in das neue Logistikzentrum integriert werden. Auch den Fürther Mitarbeitern wird die Weiterbeschäftigung garantiert. "Uns ist es mit der Wahl des neuen Standorts gelungen, dem Wunsch der Mitarbeiter nach größtmöglicher räumlicher Nähe zum bisherigen Standort zu entsprechen", heißt es in der Mitteilung des Konzerns.

    Seit 1972 in Gochsheim

    Lekkerland ist mit seinem Warenlager seit 1972 in Gochsheim ansässig. Von hier aus werden seitdem Unter- und Oberfranken, Teile Mittelfrankens, Teile der Oberpfalz, Südthüringen, Südhessen und das nördliche Baden-Württemberg versorgt. Insgesamt hat Lekkerland (genaue Firmenbezeichnung: Lekkerland-Tobaccoland GmbH & Co.KG) in Deutschland etwa 20 Niederlassungen, in denen rund 5000 Mitarbeiter beschäftigt werden. Neben Süßwaren, Getränken und Snacks beliefert der Konzern deutschlandweit etwa 50 000 Kunden mit Fertig-Mahlzeiten, Tiefkühlkost, Tabakwaren, Telefonkarten und mehr. Der Jahresumsatz wird mit rund 7,4 Milliarden Euro (2003) beziffert.

    Für Gochsheim ist die Schließung der Niederlassung zum Jahresende mehr als ein unerfreuliches Ereignis. Dies bedeutet nicht nur 95 Arbeitsplätze weniger am Ort. Mit dem Wegzug gehen der Gemeindekasse auch Gewerbesteuereinnahmen in beträchtlicher Höhe verloren.

    Was mit der Lagerhalle passieren wird, steht noch nicht fest. Gochsheims Bürgermeister Wolfgang Widmaier hat bereits mit zwei Unternehmen Kontakt aufgenommen, die sich für eine Nachfolgenutzung der Immobilie interessieren. Näheres ließe sich aber noch nicht mitteilen, sagte Widmaier im Gespräch mit dieser Zeitung. Dafür sei es einfach noch zu früh. Der Gochsheimer Rathauschef kann in dieser Angelegenheit auch nur als Vermittler auftreten. Was aus dem Gebäude im Gewerbegebiet mit der Adresse Industriestraße 14 passiert, ist letztlich Sache des Eigentümers. Die Lagerhalle umfasst 4500 Quadratmeter. Lekkerland selbst ist nur Mieter des Objekts.

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