Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

SCHWEINFURT: Leopoldina Krankenhaus mit eigener Akademie

SCHWEINFURT

Leopoldina Krankenhaus mit eigener Akademie

    • |
    • |
    Die Ausbilder der Leo Academy Thomas Wehner (links) und Manuel Geuen.
    Die Ausbilder der Leo Academy Thomas Wehner (links) und Manuel Geuen. Foto: Foto: Gerd Landgraf

    Der Wandel in der Medizintechnik, bei der Pharmazeutik und bei den Behandlungsmethoden ist ebenso permanent wie schnelllebig. Die Fort- und Weiterbildung für das gesamte medizinische Personal gehört zum Alltag – egal ob im Krankenhaus, in der Arztpraxis oder im Rettungswagen. Diesen immer neuen Herausforderungen stellt sich das städtische Leopoldina Krankenhaus seit Jahresbeginn mit der Leo Academy.

    Unterricht im Gesundheitspark

    Für diese Schule hat das Leopoldina Räumlichkeiten im benachbarten Gesundheitspark angemietet und mit Manuel Geuen einen Fachmann für die Leitung der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Notfallmedizin angestellt. Zweiter fester Ausbilder ist der Rettungsassistent Thomas Wehner. Unterstützt werden beide bei den bis Jahresende ausgebuchten Kursen (in der Regel an zwei Tagen) von sieben weiteren „Lehrern“, welche für diesen Einsatz von Wehner und Geuen qualifiziert wurden und zum weit überwiegenden Teil ihrer Arbeitszeit Dienst auf den Stationen des Krankenhauses haben.

    Alle Berufsgruppen

    Die Schulungen finden in Kleingruppen und losgelöst von den Berufsgruppen statt. Gemeinsam werden Helfer, Pfleger und Ärzte fit gehalten. Während der Schulung gilt im Team das Du, das die Kommunikation in dem traditionell konservativen Gesundheitswesen erleichtern soll. Für Manuel Geuen ist das Ausräumen von Hemmschwellen bei der Verständigung gerade in der Notaufnahme mehr als nur ein Nebeneffekt, sondern ein zentrales Ziel. Im Team habe jeder seine Erfahrung, jeder eine Stimme und der Arzt sei weder in Weiß noch in Grün frei von Fehlern.

    Ohne Theorie geht es in der Leo Academy nicht. Doch was eingangs erklärt wird, ist anschließend praxisnah zu vertiefen. Die Schule ist dafür mit allerhand Simulatoren ausgestattet, die „fast alle menschlichen Funktionen darstellen“, so Geuen. Wer nur auf die Theorie setze, der müsse damit leben, dass die Teilnehmer aus den Vorträgen wenig auf Dauer behielten. Studien hätten gezeigt, dass schon nach drei Tagen 80 Prozent der Informationen in Vergessenheit geraten, sagt der Leiter der Fort- und Weiterbildung.

    In 144 Ländern anerkannt

    Beim Kurssystem hat man auf Bewährtes zurückgegriffen. Die Zertifikate nach dem Programm der American Heart Association sind in 144 Ländern anerkannt, die jeweiligen Lerninhalte identisch, die Durchführung standardisiert. Geübt wird vor laufender Kamera. Die Videos ermöglichen, aus Fehlern wie auch aus vorbildlichen Abläufen zu lernen und die Dokumentation von Versuchsabläufen. Der Rollentausch im Team versetzt in die Positionen der Kollegen und zeigt dem Arzt, dass selbst das Aufziehen einer Spritze nicht immer in Rekordtempo klappt.

    Erst am Anfang

    Trainieren lässt sich in der Academy zudem die immer wichtiger werdende interdisziplinäre Zusammenarbeit, insbesondere bei einem Notfall. Die Schwerpunkte bei den ersten Kursen stammen aus der Notfallversorgung und der Anästhesie. Anvisiert sind Schulungen für alle Bereiche im eigenen Haus, in weiteren Kliniken und auch für das Personal im Rettungsdienst oder in den Praxen der niedergelassenen Ärzte. Bereits eingetragen ist der Termin für einen Kurs in einer Zahnarztpraxis zum Thema „Wiederbelebung“.

    Bei Bedarf schulen die Ausbilder auch vor Ort, also im OP oder im Rettungswagen. Die Teilnahme ist für die Ärzte und die 700 Beschäftigten des Pflegedienstes am Leopoldina Krankenhaus Arbeitszeit.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden