Fast reine Frauensache war die 13. Oberndorfer Lesenacht in der Familienbücherei in Oberndorf. Die beiden Oberndorfer Frauenbundgruppen hatten wieder in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei zur Lesenacht unter dem literarischem Thema: starke Frauen, starke Worte eingeladen. Es war eine schon zur Tradition gewordene Veranstaltung, immer am letzten Freitag vor den Allerheiligenferien im Rahmen der Aktionswoche „Treffpunkt Bibliothek“.
Das Interesse war auch dieses Mal wieder groß. In der vollbesetzten herbstlich geschmückten Bücherei fand sich ein altersmäßig (20 bis 80 Jahre) bunt gemischtes Publikum ein. Die Gäste waren gespannt, was Buchhändlerin Monika Neuschwanger von der Collibri-Buchhandlung aus Schweinfurt sowie Inge Schmidt von den "Mainpoeten" und fünf Frauen aus den eigenen Reihen zum Leitthema mitgebracht haben. Kostroben "Über mich selbst hinaus" von Christina Brudereck und die Vorstellung des Buches "Ins Herz gebrannt", eine packende Biographie von Kim Phuc Phan Thie über ein kleines Mädchen, das wie ein Wunder den Vietnam-Krieg überlebte, gingen den Zuhörerinnen sehr ans Herz. Danach folgte die spannende Agentengeschichte über eine starke Frau von Mawer Simon "Die Frau, die vom Himmel fiel".
Frau Schmidt sorgte dann für viele Lacher mit ihrer selbst geschriebenen Geschichte über ihr Navi, das nicht mit ihr spricht. Fachfrau Monika Neuschwanger überraschte mit einem Buch von Astrid Lindgren, einer außergewöhnlich starken Frau und Schriftstellerin, die ihre Gedanken damals im 2. Weltkrieg in einem Tagebuch täglich festgehalten hat: „Die Menschheit hat den Verstand verloren“. Es folgte ein Ausflug nach Frankreich zu „Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe“ von Michelle Marly, dann nach England zu dem Klassiker „Jane Eyre“ von Charlotte Bronte und zum Schluss nach Südamerika „Das Mädchen, das aus dem Dschungel kam“ von Marina Chapmann.
Keine der Leserinnen gab das Ende ihrer Lieblingsgeschichten preis, und nicht umsonst standen die Werke in der Familienbücherei am Abend zur Ausleihe parat. Große Gefühle in heimeliger Atmosphäre, das Publikum und auch Herr Dietz von der Stadtbücherei waren sichtlich angetan von den durchweg hochwertigen Beiträgen der Vorleserinnen.