Zu den Artikeln „Warum die Corona-Zahlen steigen“ und „Luftreinigungsgeräte sorgen für virenfreie Luft“ vom 3. Mai erhielt die Redaktion folgenden Leserbrief:
Leider bestätigt sich nun – entgegen der bisherigen Aussagen –, dass auch Schulen, Kitas und Betreuungseinrichtungen zum Infektionsgeschehen beitragen. Das Motto „es kann nicht sein, was nicht sein darf“ dürfte damit widerlegt sein. Das Ausblenden dieser Einrichtungen sorgte schließlich dafür, dass die Eltern ihrer Berufstätigkeit nachgehen konnten beziehungsweise mussten.
Es war zu lesen, dass im Februar 600 CO2-Sensoren an die Schulen ausgeliefert wurden, die anzeigen, wann in den Klassenzimmern zu lüften ist. Gleichzeitig wurde vermeldet, dass jetzt 111 vom Freistaat bezahlte Luftreinigungsgeräte ausgeliefert wurden. Immerhin nach einem Jahr Corona!
Nach meiner Rechnung sind dann fast 500 Klassenzimmer ohne diese Geräte. Aber angeblich handelt es sich dabei um Klassenzimmer, die alle ausreichend zu belüften sind.
Mir fällt dabei auf, dass nur so viele Geräte bestellt wurden, wie vom Land bezahlt werden. „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.“ Schulträger sparen sich also Investitionen auf dem Rücken der schwächsten Glieder der Gesellschaft. Dass das Lüften witterungsbedingt manchmal schwierig, bisweilen unzumutbar ist, wird vollkommen außer Acht gelassen. Diese Schülergeneration ist aber der Leistungsträger der Zukunft. An die Beschäftigten in der Betreuung und Bildung dieser Einrichtungen wird auch nicht gedacht. Wo bleibt da die Fürsorgepflicht der Verantwortlichen?
Meines Erachtens sollten Einrichtungen der öffentlichen Hand Vorbilder in Sachen Hygieneverordnungen sein.
Investitionen in Bildungseinrichtungen sind wesentlich effektiver als solche in Prestigeobjekte, zumal die Gesundheit von Menschen im Rahmen von Vorsorgemaßnahmen absolute Priorität haben sollte, auch ohne vorhandene Lobby.
Angesichts dieser Situation in den Schulen muss die Frage erlaubt sein, warum in der Industrie keine bindende Testung und zwingend das Tragen von Masken verlangt und überprüft wird. Bisher reicht ja lediglich das Angebot eines Tests, was als „Testpflicht“ verkauft wird.
Demnach wird Kindern etwas abverlangt, was Erwachsenen scheinbar nicht zuzumuten ist!
Karin Knöll
97453 Schonungen