Zwölf Hektar wertvolles Ackerland sollen durch das Norma-Logistikzentrum überbaut werden. Das wirft eine Reihe von Fragen auf:
Ist es angesichts des dramatischen Klimawandels überhaupt noch vertretbar, weitere Flächen zu versiegeln und dadurch das Land zusätzlich aufzuheizen?
Ist es generationengerecht, wenn die Belange der Wirtschaft höher einzuschätzen seien als die Belange der Umwelt? Ist es überhaupt wirtschaftlich, wenn Norma, Aldi, Lidl und andere Discounter in wenigen Metern Abstand mit Flachbauten und Parkplätzen das Land zubauen? Ist es wirtschaftlich, wenn jeder Discounter ein eigenes Logistikzentrum für weitgehend identische Produkte vorhält?
Warum verkaufen die Bauern das Land, obwohl der Bauernverband von Vernichtung wertvollen Ackerlandes spricht? Warum genehmigt ein Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Umwandlung, obwohl eine ökologischere Landwirtschaft eher mehr als weniger Land benötigt?
Warum haben der Bayerische Landesverband der Grünen bei ihrer Klausursitzung nicht einen Trauermarsch über die bedrohten Fluren veranstaltet anstatt für einen Nationalpark zu werben, der eine klimafreundliche Holzverarbeitung im Steigerwald gefährden würde?
Warum stehen die Idealisten des Nationalparkvereins nicht mit Plakaten vor dem Rathaus, wenn es gilt eine echte ökologische Fehlentwicklung anzuprangern, anstatt eine europaweit beachtete Naturschutz-integrative Waldbewirtschaftung (Trittsteinkonzept) durch aggressive Aktionen und Beschmieren von Maschinen örtlicher Kleinunternehmer kaputt machen zu wollen?
So unterschiedlich sie sind: eins haben Atomkraftwerke, Logistikzentren und Nationalparke gemeinsam: Es sind Großprojekte, die nicht mehr in die heutige Landschaft passen. Die Alternative lautet: Small is beautiful.
Ellen Schindler und Ulrich Mergner
96181 Rauhenebrach