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Dittelbrunn: Leserforum: Neue, flexible Mobilitätskonzepte

Dittelbrunn

Leserforum: Neue, flexible Mobilitätskonzepte

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    Zum Artikel "„Knoblach hat weiter Zweifel am Gutachten“ vom 26. Januar zur Steigerwaldbahn, erhielten wir folgende Leserzuschrift:

    Man muss sich wundern über die langanhaltende Diskussion zur Steigerwaldbahn und die gefühlte Wahrheit, dass „Überall“-Eisenbahn automatisch Klimaschutz bedeutet und alle auf die Bahn umsteigen, sobald diese fährt. Im direkten Vergleich von den zwischen Gerolzhofen und Schweinfurt oft eingesetzten Standard-Gelenkbussen und den auch in unserer Region eingesetzten „Regio-Shuttle“ Zügen ergibt sich ein faktisch anderes Bild. Bei annähernd gleicher Sitzplatzkapazität fährt der Bus mit einer Leistung von circa 260 kW und der Triebwagen fährt systembedingt mit zwei solchen Standard-Lkw Motoren. Der Triebwagen hat damit den annähernd doppelten Schadstoffausstoß im Vergleich zum Bus. Ebenso können die gerade im Test befindlichen Elektrobatterietriebwagen entsprechend weniger Kilometer mit einer Ladung Strom fahren als der Batteriebus.

    Wer steigt überhaupt auf Bus und Bahn um, solange das Auto schneller ist – kaum jemand. Der theoretische Ansatz, mehr Angebot schafft mehr Nachfrage, klappt unter anderem nur dann, wenn die Schiene schneller ist. Und in Bezug zur Steigerwaldbahn bleibt sogar der Bus von Gerolzhofen nach Schweinfurt Zentrum und zu den Schulen schneller. Schätzungsweise wird in wenigen Jahren in der Fläche einschließlich Städten wie Schweinfurt die individuelle Elektromobilität stark zunehmen, während in den Ballungsräumen der ÖPNV ausgebaut werden muss und wird.

    Die Eisenbahn ist als Massenverkehrsmittel sinnvoll und wichtig. Aber dort, wo ohne Oberleitung und mit Reisendenzahlen für nur einen Dieseltriebwagen gefahren wird, sollte im Sinn des Klimaschutzes überlegt werden, weiter oder auch neu den Bus fahren zu lassen, am besten mit Elektroantrieb. Bei den Orten der Steigerwaldbahn auch bei wesentlich besser Erschließung der Orte durch Haltstellen. Plakative Darstellungen von erfolgreichen Wiederinbetriebnahmen halten bei genauer Betrachtung kaum einem Faktencheck stand, angefangen bei der Bevölkerungsstruktur und der Zentralität.

    Um den ÖPNV neben dem Schüler- und Berufsverkehr attraktiver zu machen braucht es keine renovierten Schienenstrecken, sondern neue, flexible Mobilitätskonzepte, die auch in unserer Region ansatzweise projektiert und probiert werden. Der Zugang zum „System ÖPNV“ muss einfacher werden, das Fahrplanlesen und Fahrkartenkaufen ist trotz moderner Möglichkeiten vielen Gelegenheitsfahrern zu intransparent und komplex.

    Und die Kirchturmpolitik mit regionalen Verkehrsverbünden und –tarifen müsste zugunsten eines Deutschlandtarifes aufhören. Politisch Verantwortliche auf allen Ebenen sind dem Bürger verpflichtet und nicht einer Symbolpolitik, aufgrund derer dann, vielleicht abgesehen von Schülerverkehr, fast leere Züge durch die Landschaft fahren.

    Andreas Müller

    97456 Dittelbrunn

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