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Dingolshausen: Leserforum: Ein CSU-Mitglied schämt sich fremd

Dingolshausen

Leserforum: Ein CSU-Mitglied schämt sich fremd

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    Zum Artikel "Nikolaus Fey: Dingolshausen diskutiert nicht über Straßennamen“ vom 31. Januar, erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift:

    Als CSU-Mitglied muss man sich für die CSU-Bürgermeisterin Weissenseel-Brendler fremdschämen. Über vier Jahre hinweg untersuchte eine elfköpfige Kommission in Würzburg die öffentliche Würdigung von Personen, deren aktive Lebensphase in die NS-Zeit fiel. Zu dieser Experten-Kommission gehörten u. a. Ingrid Heeg-Engelhart vom Staatsarchiv, Prof. Peter Hoeres von der Uni Würzburg und Niels Weise vom Institut für Zeitgeschichte in München.

    Da haben sich also Fachleute zusammengesetzt und anhand wissenschaftlicher Methoden untersucht, welche Rolle Nikolaus Fey zu Zeit des Nationalsozialismus gespielt hat. Dabei kam heraus, dass Nikolaus Fey sich nicht nur für den Erhalt des fränkischen Brauchtums und der Mundart eingesetzt hat, sondern eben auch einige dunkle Stellen in der Biographie hat.

    Die Aussagen der Bürgermeisterin Nicole Weisenseel-Brendlers zum Stand der Diskussion in Dingolshausen um die dortige Nikolaus-Fey-Straße sind für mich skandalös. Zum einen ignoriert die Bürgermeisterin den Wert der wissenschaftlichen Arbeit der Kommission total. Anscheinend kann sie den Wert und das Gewicht der geleisteten Arbeit zu diesem Thema nicht erfassen und bewerten. Das mag auch daran liegen, dass die Bürgermeisterin, nach meinem Kenntnisstand, nie wissenschaftlich gearbeitet oder eine akademische Ausbildung hat.

    Zum anderen, und das finde ich noch schlimmer, hält sie diese Forschungsergebnisse für beliebig interpretierbar. Nicht anders kann ich ihre Aussage, "niemand wisse, ob andere Wissenschaftler später nicht zu einer neuen, anderen Bewertung von Nikolaus Feys Leben und Wirken gelangen könnten", bewerten.

    Wer also den gegenwärtigen Namen der Nikolaus-Fey-Straße nur für einen "Schönheitsfehler" hält, ist in meinen Augen empathielos. Sicher bringt eine Änderung des Straßennamens einiges an Aufwand und Ärger mit sich. Aber sind wir das den Menschen, welchen unter den Taten eines Nikolaus Fey in der NS-Zeit litten, nicht schuldig?

    Leider zeigt sich hier immer mehr, dass die Dingolshäuser Bürgerinnen und Bürger bei der letzten Bürgermeisterwahl kein so glückliches Händchen hatten. Neben den gewissen Defiziten gesellt sich eine nicht unbedingt durch Fleiß gekennzeichnete Amtsauffassung und -ausübung ("Zudem verweist sie darauf, ihr Amt als Bürgermeisterin nicht hauptberuflich auszuüben". Wofür bekommt die Bürgermeisterin dann ihre Aufwandsentschädigung?). So einen Reinfall gab es unter ihrem emsigen Vorgänger nicht.

    Mit der Argumentation der Bürgermeisterin Weisenseel-Brendler könnte man auch eine Adolf-Hitler-Straße rechtfertigen. Das intellektuelle Niveau in dieser Angelegenheit erinnert stark an ihre Äusserungen zur Covid-19-Pandemie im Gemeindeblatt. Zusammengefasst: Geschwurbel.

    Hans-Walter Schmalzbauer

    97497 Dingolshausen

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