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Brünnstadt: Leserforum: Schwerer Schlag für die Dorfgemeinschaft

Brünnstadt

Leserforum: Schwerer Schlag für die Dorfgemeinschaft

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    Zum Artikel über den geplanten Verkauf der „Dreschhalle“ in Brünnstadt vom 13. März erreichte uns folgender Leserbrief.

    Die Raiffeisenbank Frankenwinheim plant eine Fusion mit der Raiffeisenbank Volkach-Wiesentheid. Im Vorfeld dessen, plant sie den Verkauf ihrer Immobilien in Brünnstadt, Schallfeld und Lülsfeld. Inwieweit die ehemaligen Lagerhäuser in Schallfeld und Lülsfeld für das Gemeinwesen der beiden Dörfer von Bedeutung sind, kann ich nicht beurteilen. Der Verkauf der „Dreschhalle“ in Brünnstadt jedenfalls wäre ein schwerer Schlag für die Dorfgemeinschaft.

    In unserem kleinen Dorf waren die Interessen der Gemeinde und der Raiffeisenbank fast immer die gleichen: Sie dienten der Bevölkerung. So kam es, dass heute auf dem Raiffeisenplatz die Wertstoffcontainer stehen, der Abwasserkanal, der in Zukunft als Regenrückhaltung ausgebaut werden soll, mitten durch den Platz führt.

    Da die früheren Raiffeisen-Verantwortlichen den Vereinen immer wohlwollend zur Seite standen, hat sich in der Dreschhalle einiges Vereinsgut „eingenistet“. So stehen heute das Planierschild, die Walze und das Mulchgerät der Jagdgenossenschaft dort. Die Feuerwehr, die aktivste Gruppe in Brünnstadt, hat dort zwei Zelte, zwei große Verkaufsstände und viele Utensilien, die für Feste gebraucht werden, untergestellt. Die Gemeinde hat aus Feuerwehrbestand eine alte Steigleiter und einen über 100 Jahre alten, vierrädrigen Pumpenspritzwagen für Handbetrieb dort. Die Raiffeisenbank hat einen alten Motorenwagen für den Dreschmaschinenantrieb und einen alten Minimähdrescher – ein echtes Museumsstück – untergestellt.

    Ein Teil des Sportplatzes liegt auf dem Raiffeisengrund. Für das sogenannte „Ochsenfest“, das die Feuerwehr ausrichtet, ist die Halle unverzichtbar. Der Zugang geht teilweise durch die dann ausgeräumte Halle, der Vorplatz wird als Parkplatz genutzt, die Kaffeebar ist in der Halle, Strom und Wasser kommen von dort. Ohne Dreschhalle gibt es kein Ochsenfest.

    Die Dreschhalle, so wie sie heute ist, wurde bei der Übernahme durch die Raiffeisenbank Frankenwinheim in das Gesamtvermögen eingebracht. Sie besteht aus einem Altbau aus den 50iger Jahren, als dort die Dreschmaschine untergebracht war, und einem Erweiterungsbau aus den 60iger Jahren. Beide Gebäude wurden mit viel Eigenleistung der Mitglieder erstellt. Sie steht noch da wie damals, lediglich eine Zahlstelle wurde dort eingerichtet und der Hof gepflastert.

    In meinen Augen gibt es jetzt zwei Lösungsmöglichkeiten. Die erste ist, man belässt alles so, wie es ist. Denn außer Feuerversicherung und Grundsteuer fallen keine Kosten an. Durch die angestrebte Fusion gibt es allerdings ein Problem. Die RB Volkach, die keinerlei Bindung und Tradition zum Dorfgeschehen hat und deren einziger Maßstab Geldverdienen ist , könnte die Halle meistbietend verscherbeln. Die sicherste Lösung wäre ein Verkauf an die Gemeinde zu einem symbolischen Niedrigpreis -sie hat ja auch nichts gekostet. Der ideale Standort  für die Wertstoffcontainer wäre gesichert und auch mit dem Abwasserkanal gäbe es keine Probleme. Den Altbau sollte man in seiner gegenwärtigen Nutzung belassen. Der Anbau, den gegenwärtig der benachbarte Getränkehandel nutzt, könnte, sofern er nicht nicht mehr gebraucht wird, mit wenig Aufwand in einen schöne Maschinenhalle umgebaut werden. Unser Bauhof in Frankenwinheim ist zur Zeit sehr beengt. Man könnte Geräte, die nicht täglich gebraucht werden und alte Museumsstücke, die es wert sind für die Nachwelt erhalten zu bleiben, dort gut unterstellen.

    Zum Schluß: Der Verkauf der Dreschhalle – außer an die Gemeinde – würde der Dorfgemeinschaft Brünnstadt schweren Schaden zufügen. Es gäbe viele verärgerte Kunden, die bisher treu zu ihrer Raiffeisenbank standen. Ich hoffe, dass auch heute noch Geld nicht der alleinige Maßstab allen Handelns ist, sondern dass Raiffeisenbank und Gemeinde eine Lösung zum Wohle der Bürger Brünnstadt finden.

    Hermann Ruß,
    Brünnstadt

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