Vor gut einem Jahr kam sie bei „Germany's Next Topmodel“ von Heidi Klum unter die letzten 32 von 11 500 Kandidatinnen. Heute, Freitag, wird Bettina Köth als Beste geehrt: Die 26-Jährige hat mit einem Notendurchschnitt von 1,2 ihren Abschluss in Ingenieur-Informatik gemacht und wird deshalb von OB Gudrun Grieser bei der FH-Absolventenfeier im Rathaus ausgezeichnet.
„Man kann alles erreichen, wenn man den festen Willen hat“, sagt Köth, die aus Premich im Landkreis Bad Kissingen kommt. Bettina war auch die Schnellste, sie hat ihre Diplomarbeit in dem 2002 neu eingeführten technischen Studiengang als Erste bei Prof. Werner Denner eingereicht. Der ist voll des Lobes:: „Sie hat nie auf einen Frauenbonus spekuliert und dank konsequenter Mitarbeit von Anfang an hervorragende Leistungen gebracht.“
In der Männerdomäne Ingenieur-Informatik eine Frau top? „Das mathematische Talent war bei meiner Schwester Melanie und mir schon in der Schule ausgeprägt. Das technische Verständnis kommt von meinem Vater. Er hat uns bei Arbeiten im Garten oder im Haus oft die Maschinen erklärt“, erzählt Bettina, bei der sich Fleiß und Talent hervorragend ergänzt haben.
Der Titel ihrer Diplomarbeit klingt sperrig („Auswerteschaltung zur Ermittlung von Einklemmfällen mittels Oberflächenwellen“), hat aber hohen praktischen Nutzen, wie jeder Autofahrer bestätigen wird: „Dabei geht es um automatisch schließende Auto-Heckklappen: Der Vorgang wird unterbrochen, wenn ein Hindernis, zum Beispiel die Hand eines Kindes, dazwischen gerät.“
Das klingt nach einem gut dotierten Job in der Autoindustrie – doch der muss vorerst noch warten. „Professor Denner hat mich ermutigt, mich in einem ganz anderen Bereich – der Nanotechnologie – in Würzburg weiterzubilden. Was dann kommt, steht noch in den Sternen.“
Und was ist mit der Modelkarriere? „Auf längere Sicht ist das keine Alternative, Weiterbildung und Beruf haben absoluten Vorrang. Aber Aufträge nehme ich gelegentlich an.“ „Germany's Next Topmodel“ hat Bettina 2006 bis zum Sieg von Lena verfolgt.